Expertin des Monats
März 2019
Mag.a Dr.in Ursula Palfinger

Frauen und Männer eignen sich gleichermaßen für naturwissenschaftlich-technische Ausbildungen und Berufe – mehr noch, sie ergänzen sich in Forscherteams hervorragend. Ich kann jeder jungen Frau mit Interesse an einer technischen Ausbildung raten, diesen Weg auch einzuschlagen. Es wartet ein abwechslungsreicher Beruf, in dem sowohl wissenschaftliche, wirtschaftliche, kommunikative, handwerkliche als auch organisatorische Fähigkeiten zum Einsatz kommen können. Im Hinblick auf Gender-Aspekte kann Forschung ausgezeichnet im Rahmen von Gleitzeit oder anderen  flexiblen Arbeitszeitmodellen stattfinden – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist dadurch im Prinzip gut möglich. Leitungspositionen mit fachlichen und wirtschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten gehen dennoch immer noch oft mit All-inclusive-Verträgen und sehr hohem Arbeitszeit-Commitment einher – die Vereinbarkeit von Familie und Karrierebestrebungen ist daher – für Frauen wie auch für Männer – herausfordernd. Die Bereitschaft zu neuen Modellen wie beispielsweise geteilten Führungspositionen wäre wünschenswert.

Interview

WORDRAP MIT URSULA PALFINGER

Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
Draussen zu sein war toll – und das waren wir viel; ansonsten liebte ich Brettspiele, Matador, basteln - und hin und wieder durfte ich einen alten Videorekorder aufschrauben und sehen, was drin ist.

Mein Lieblingsfach in der Schule war:
Deutsch, Englisch und Physik

Dieses Studium würde ich jetzt wählen:   
Vermutlich wieder Physik – ich wollte auch gerne Germanistik studieren, vielleicht gehe ich das in der Pension noch an…

Meine Vorbilder sind:
Menschen, die respektvoll und wertschätzend mit anderen umgehen

Was ich gerne erfinden würde:
4 Stunden Schlaf für vollständige Erholung

Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
… entscheiden Interessen und Talente über die Berufswahl, nicht mehr soziale Gegebenheiten und veraltete Rollenbilder. Junge Frauen haben mehr Selbstvertrauen in ihre vielseitigen Fähigkeiten.

Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
… erleben wir erfrischende Änderungen im Führungsstil.

Was verbinden Sie mit Innovation:
Das Identifizieren zukünftig relevanter Fragestellungen und die erfolgreiche wirtschaftliche Umsetzung von Forschungsergebnissen.           

Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:    
Forschungsförderung bildet die solide Basis für innovative Tätigkeiten und ermöglicht echte Technologie-Entwicklung.

Meine Leseempfehlung lautet:  
Ich versuche, mindestens einmal pro Tag ein Buch zur Hand zu nehmen – auch wenn ich manchmal nur ein paar Zeilen schaffe. Ich lese gerne Autobiografien und beispielsweise alles von C. R. Zafon.