Pandemie als Katalysator für neue Formen der Arbeitsorganisation in der Forschung

30.01.2023

Die explorativ orientierte Schwerpunktstudie im Zusammenhang mit der Gleichstellungserhebung 2022 in der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen Forschung konnte zeigen, dass die pandemiebedingte Umstellung auf Homeoffice und andere neue Arbeitsformen sowohl Herausforderungen als auch Bereicherungen für den Arbeitsalltag von Wissenschaftler:innen in der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen Forschung mit sich gebracht hat.

Durch die Auflösung gewohnter Alltagsstrukturen sowohl in der Arbeit als auch im Privaten erlebten vor allem Wissenschaftler:innen mit Kinderbetreuungspflichten eine Unvereinbarkeit von beruflicher Arbeit, Kinderbetreuung und Hausarbeit. Verstärkt wurde dies zudem durch das Idealbild der Führungskräfte von Wissenschaftler:innen, welches davon ausgeht, dass Wissenschaftler:innen sich uneingeschränkt der wissenschaftlichen Arbeit widmen können.

Für Wissenschaftler:innen ohne Betreuungsfunktionen waren die Strukturlosigkeit sowie die Ausdehnung der Arbeitstage im Homeoffice bis in den Abend herausfordernd. Zudem entstand durch Einschränkungen des beruflichen sowie sozialen Lebens für diese Gruppe an Wissenschaftler:innen das Gefühl der Isolation.

Eine weitere Gruppe, die von den Pandemie bedingten Veränderungen sehr stark betroffen war, sind Nachwuchswissenschaftler:innen. Diese konnten zum einen durch die räumlich getrennten Arbeitsorte nur schwer in Projekte und das Team integriert werden. Zum anderen fielen die für sie bedeutsamen Vernetzungsmöglichkeiten auf wissenschaftlichen Konferenzen weg.

Andererseits wurden die durch die Pandemie ausgelösten Veränderungen der Arbeitsbedingungen auch positiv eingeschätzt. Die Mehrheit der Wissenschaftler:innen schätzt die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten, denn die damit gewonnene Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeit, die zur Erleichterung der Vereinbarkeit von beruflicher Arbeit sowie Haushalts- und Betreuungstätigkeiten erhöht die subjektive Lebensqualität und Effizienz. Dies kann längerfristig auch die Gleichstellung der Geschlechter sowie die allgemeine Inklusion in der Wissenschaft fördern.

Den vollständigen Bericht zur Schwerpunktstudie der Gleichstellungserhebung 2022 finden Sie hier!