Forschung und Entwicklung

Wissenschaftliche Beschäftige in Forschung und Entwicklung Die aktuelle F&E-Erhebung der Statistik Austria zeigt, dass die Anzahl der Wissenschafter:innen zwischen 2019 und 2021 deutlich langsamer gewachsen ist als zwischen 2017 und 2019. Dies kann sicher als eine Auswirkung der Pandemie angesehen werden. Jedoch ist die Anzahl der Wissenschafterinnen deutlich stärker gewachsen als jene der Wissenschafter. Daher ist der Wissenschafterinnen-Anteil von 23,8% auf 25% (gemessen in VZÄ) angestiegen.

Die Statistik Austria führt seit 1998 eine Primärerhebung zu Forschung und Entwicklung (F&E) in Österreich durch. Seit 2002 erfolgt die F&E-Erhebung in einem zweijährigen Rhythmus. Zwischen der F&E Erhebung 2006 und 2007 wurden die Erhebungsjahre auf ungerade Kalenderjahre umgestellt. Die F&E-Erhebung ermöglicht ein kontinuierliches und international vergleichendes Monitoring der Beschäftigungsentwicklung in F&E.

Die F&E-Erhebung differenziert das F&E-Personal in drei Beschäftigungskategorien: 

  • das wissenschaftliche Personal, 
  • das höher qualifizierte nicht wissenschaftliche Personal und 
  • das sonstige Hilfspersonal. 

Das wissenschaftliche Personal ist nur eine Teilmenge des gesamten F&E-Personals. Aus Geheimhaltungsgründen ist eine Differenzierung der drei Gruppen bei detaillierteren Auswertungen differenziert nach Geschlecht für den Unternehmenssektor nicht möglich. Die Beschreibung des Unternehmenssektors bezieht sich daher auf das gesamte F&E-Personal und nicht auf das eigentliche Kernpersonal der Wissenschafter:innen.

Im Jahr 2021 sind im F&E-Bereich rund 56.533,2 Personen als vollzeitäquivalente Wissenschafter:innen beschäftigt - davon sind 14.107,1 Wissenschafterinnen. Insgesamt entwickelt sich die Beschäftigung im Bereich F&E seit 1998 sehr dynamisch. Die Steigerungsrate bei Wissenschafterinnen zwischen 1998 und 2021 beträgt 437% und liegt deutlich höher als bei Männern mit 164%. Der Anteil der Wissenschafterinnen ist seit 1998 daher von 14% auf 25% gestiegen. Allerdings ist die dynamische Entwicklung bei der Anzahl der Wissenschafterinnen zwischen 2009 und 2019 etwas abgeflacht: betrug die Wachstumsrate zwischen 2007 und 2009 für Wissenschafterinnen noch 19% und für Wissenschafter 7%, so ist die Anzahl der Wissenschafterinnen zwischen 2017 und 2019 um 12% und jene der Wissenschafter um 11% gewachsen. Doch für das Jahr 2021 kann eine Trendwende festgestellt werden: So ist erstmals die Anzahl der Wissenschafterinnen deutlich schneller gewachsen (12%) als jene der Männer (6%) – dies, obwohl die COVID-19 Pandemie die Arbeitsbedingungen in der Forschung insbesondere für Frauen erschwert hat, wie einige Studien zeigen konnten. Zumindest im F&E-Sektor in Österreich hat dies zu keinen unmittelbaren negativen Auswirkungen auf die Partizipation von Wissenschafterinnen geführt.