Partizipation 2.0

Im vorliegenden Forschungsprojekt wird eine reale Planungsaufgabe herangezogen, um in das Bebauungskonzept mit dem Arbeitstitel „compact garden living“ konkret die Wünsche, Anforderungen, Ideen etc. von Interessierten, Menschen aus der Zielgruppe und potenziellen NutzerInnen einzubringen. Diese Wünsche und Vorstellungen sollen differenziert aufbereitet und für die Planung nutzbar gemacht werden.

Partizipation 2.0

NutzerInnen-Perspektiven auf das Bebauungskonzept „compact garden living“

Beteiligte Organisationen

Arch. Dr. Christian Kronaus (Projektkoordination), Dipl.-Ing. Ralf Dopheide e.U., Knoll & Szalai OG (jetzt: B-NK OG)

Laufzeit

Juli 2012 – Dezember 2013

Projektleiter

Dr. Christian Kronaus
office@kronaus.com

Homepage

http://compactgardenliving.at/

Ziel des Projekts

Im vorliegenden Forschungsprojekt wird eine reale Planungsaufgabe herangezogen, um in das Bebauungskonzept mit dem Arbeitstitel „compact garden living“ konkret die Wünsche, Anforderungen, Ideen etc. von Interessierten, Menschen aus der Zielgruppe und potenziellen NutzerInnen einzubringen. Diese Wünsche und Vorstellungen sollen differenziert aufbereitet und für die Planung nutzbar gemacht werden.

Fragestellungen

  • Wie kann eine partizipative Technikentwicklung – am Beispiel des konkreten Bebauungskonzepts „compact garden living“ – mit Hilfe von web 2.0 Technologien und Social Media-Kommunikationskanälen gestalten werden?
  • Welche konkreten Ansprüche an „grünes und urbanes Wohnen“, das unter dem Motto „compact garden living“ umgesetzt wird, haben künftige Nutzerinnen und Nutzer?
  • Welche unterschiedlichen Ansprüche manifestieren sich in der Gruppe Frauen/Männer, mit all ihren Unterschieden, wie Alter, Lebenszusammenhang, soziale und ethische Herkunft?

Hintergrund des Projekts

Aus der feministischen Forschung zu Stadt- und Freiraumplanung ist bekannt, dass die unterschiedlichen Alltage von Frauen und Männern verschiedene Ansprüche an Räume hervorbringen. Das gezielte Erfassen unterschiedlicher Ansprüche von Frauen und Männern an Wohn- und Freiraum steht im Zentrum des vorliegenden Forschungsvorhabens.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

Es wird darauf geachtet, keine stereotypen Vorstellungen von Nutzungsansprüchen von „den“ Frauen und „den“ Männern zu reproduzieren. Das Projektteam geht davon aus, dass neben Geschlecht auch andere gesellschaftsbildenden Kategorien, wie soziale und ethnische Herkunft, Alter, Familienzusammenhänge, psychische und physische Verfasstheit, große Bedeutung bei der Planung für zukünftige NutzerInnen haben. Das Genderkonzept, das dem Forschungsvorhaben zugrunde liegt, erweitert die Perspektive „Geschlecht“ um weitere gesellschaftlich relevante Kategorien. 

Ergebnisse

Das Forschungsprojekt war ursprünglich so konzipiert, dass der Rücktransfer der Ideen von Nutzerinnen und Nutzern direkt bei einer konkreten Planungsaufgabe, dem Bebauungskonzept „CompactGardenLiving“, erfolgen sollte. Entgegen den ursprünglichen Zeitplänen des Bauträgers lag zeitgerecht keine gültige Flächenwidmung für das zugesagte Grundstück vor. Daher wurden die für das Forschungsprojekt erforderlichen, realistischen Grundlagen mittels mehrerer anderer Grundstücke bzw. Gebäude- und Freiraumtypologien geschaffen. Planerische Entwurfsarbeiten sowie Planungsprozesse, Planungsinstrumente und Planungsverfahren wurden für potenziell Interessierte aufbereitet. Die planerischen Arbeiten zum Vorentwurf, die in Form von technischen Plänen (Grundrisse, Schnitte und Ansichten) sowie in Form von technischen Berichten vorliegen, wurden so aufbereitet, dass diese für interessierte Personen verständlich sind und damit die Grundlage geschaffen ist, dass sich die (potenzielle) Zielgruppe in den technischen Entwicklungsprozess einbringen kann. Die Nutzungsansprüche der Zielgruppe an „grünes Wohnen“ sowie deren Ideen und Erfahrungen zum Thema „Gärtnern in der Stadt“ wurden mit Hilfe von mehreren Fokusgruppen-Interviews, Web 2.0-Technologien und über Aktionstage erfasst. Begleitend wurden mehrere ExpertInnen-Interviews durchgeführt. Sämtliche Beiträge, Erfahrungen und Inputs wurden entsprechend dokumentiert, aufbereitet und für die landschafts- und freiraumplanerische Praxis zugänglich gemacht. Diese Beiträge erfuhren also einen Rücktransfer in die Planung, was das Forschungsprojekt zu einem Beispiel für partizipative Landschafts- und Freiraumplanung macht.

Dissemination der Ergebnisse

Der Forschungsbericht ist online frei verfügbar zugänglich.

Das Projekt wurde im Zuge des FEMCAMP am 16. März 2013 vorgestellt und mit Interessierten aus dem Social Media Bereich diskutiert.

Die Projektergebnisse wurden/werden mit VertreterInnen unterschiedlicher Institutionen diskutiert, wie z.B.: Aspern Development GesmbH, Sozialbau Bauträger AG, MA 21, Wiener Stadtpolitik, Mischek BauträgerGmbH, BUWOG, WBV-GPA. Außerdem wurden das Projekt und die Forschungsergebnisse vor Beteiligten der Wiener Stadtverwaltung, ausgewählten PlanerInnen und Interessierten, organisiert von der MA 21, präsentiert.

Events/Aktionstage

  • Besuch/ Begehung des Gemeinschaftsgartens „Löwenzahn“, 1200 Wien
  • Event 5. Juni 2013 zu Urban Gardening mit den folgenden Stationen (Datengrundlage: Audiomaterial, Transkription, Skizzen, Post-Its): „Mobiler Stadtgarten“ (Setzen Sie kleine Pflanzen in mobile Lastenfahrrad-Gärten, die in der Umgebung ihre Runden drehen – der optimale Gartenspaß für Kinder.), „Mein Garten-Statement“ (MitarbeiterInnen sammeln Ihre Statements zum Thema „Urban Gardening“. Erzählen Sie, was städtisches Gärtnern für Sie bedeutet, welchen Nutzen es für Sie hat etc.), „Tasten“ (Ertasten Sie verschiedene Obst- und Gemüsesorten in einer Box, ohne diese zu sehen.), „Mein perfekter Garten“ (Auf vorgegebenen Plänen können Sie mit schnellen Skizzen und Statements Ihren perfekten Garten in der Wohnung, am Balkon, Dach oder im Innenhof entwerfen.), „Riechen“ (Erriechen Sie verschiedene Gewürze und Kräuter, ohne diese zu sehen?), „Mitbestimmung“ (Meine Grüne Stadt – mein grünes Wohnen: Bringen Sie sich ein und skizzieren und diskutieren Sie zum Thema grüne Stadt, grüne Architektur, Leben in der Grünen Stadt.), „Ideen-Post“ (Der Plan eines mehrgeschossigen Wohnhauses wartet darauf, mit Ihren Ideen bestückt zu werden. Oder spinnen Sie andere Ideen einfach weiter. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.)
  • Event 5. Juli 2013 zu Permakultur in der Stadt (Datengrundlage: Audiomaterial, Transkription, Mitschrift)
  • Stadtteilspaziergang am 18. Juli 2013, Besuch des Gemeinschaftsgartens und Fokusgruppen-Interview (Datengrundlage: Audioaufnahme, Transkription, Mitschrift)
  • Event am 5. August 2013 mit UP (Umweltpionier) zu organischen Düngern und Bodenhilfsstoffen
  • 21. September 2013 Teilnahme am 20-Jahre Fest Sargfabrik und Diskussion zum Planungsbeispiel Goldschlagstraße