EnBe2.0

Ziel von „EnBe2.0“ ist es, ein anwendungsfreundliches und praxistaugliches Beratungsinstrument zu entwickeln (EnBe2.0-Toolbox), das EnergieberaterInnen dabei unterstützt, den beratenen PrivatkundInnen für ihre Lebensrealitäten angepasste Energieeffizienzmaßnahmen bereit zu stellen. Dabei werden neben sozioökonomischen, energietechnischen und baulich-räumlichen Voraussetzungen insbesondere auch Werte, Bedürfnisse, Präferenzen, Einstellungen, Haushaltsansprüche und andere personenbezogene Merkmale der beratenen Kundinnen und Kunden berücksichtigt.

EnBe2.0

Maßgeschneiderte Energieberatung für Haushalte

Beteiligte Organisationen

OFI – Österr. Forschungsinstitut für Chemie und Technik (Projektkoordination), B-NK GmbH – Büro für nachhaltige Kompetenz

Laufzeit

Juni 2014 - September 2014

Projektleiterin

Mag.a Anja Karlsson, MSc
anja.karlsson@ofi.at

Ziel des Projekts

Ziel von „EnBe2.0“ ist es, ein anwendungsfreundliches und praxistaugliches Beratungsinstrument zu entwickeln (EnBe2.0-Toolbox), das EnergieberaterInnen dabei unterstützt, den beratenen PrivatkundInnen für ihre Lebensrealitäten angepasste Energieeffizienzmaßnahmen bereit zu stellen. Dabei werden neben sozioökonomischen, energietechnischen und baulich-räumlichen Voraussetzungen insbesondere auch Werte, Bedürfnisse, Präferenzen, Einstellungen, Haushaltsansprüche und andere personenbezogene Merkmale der beratenen Kundinnen und Kunden berücksichtigt.

Fragestellungen

  • Welche Grundlagen müssen auf Haushaltsebene erforscht werden, um zukünftig eine maßgeschneiderte und alltagstaugliche Energieberatung zu schaffen, die Energieeinsparungen steigert und zur Erfüllung des EU-Energieeffizienzziels beiträgt?
  • Wie müssen Maßnahmen und Empfehlungen der Energieberatung gestaltet sein, um die unterschiedlichen Bedürfnisse, Präferenzen und Erwartungen von Frauen und Männern sowie deren Nutzungskontexten zu entsprechen?

Hintergrund des Projekts

Das im Jahr 2013 beschlossene Energieeffizienzgesetz des Bundes schreibt vor, dass Energieversorgungsunternehmen (EVU) Energieeffizienzmaßnahmen bei den KundInnen umsetzen müssen. Die derzeitige Problematik besteht in mangelnden oder unzufriedenstellenden Energieeinsparungen, die bei Fortschreibung der bisherigen Tendenzen die Erreichung der Energieeffizienz-Ziele ausschließen. Die Energieberatung sieht sich, da 40% aller Einsparungen in Privathaushalten realisiert werden sollen, vor eine enorme Herausforderung gestellt. Haushaltsspezifische, kundInnenorientierte Faktoren (aktuelle Lebenssituation, individuelle Handlungspräferenzen, etc.) werden momentan aufgrund des fehlenden Systemwissens weder in die Ausbildung von BeraterInnen noch in die Beratungsleistung integriert. Das Einsparungspotenzial der Haushalte wird durch unspezifische, nicht angemessene, nicht individualisierte Maßnahmen nicht ausgeschöpft.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

Das Projekt fokussiert geschlechtsspezifisch unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich Energieberatung, Energieeinsparungen und Energieeffizienzmaßnahmen.

Ergebnisse

Im Projektverlauf konnten folgende Ziele erreicht werden: So liegt ein Ergebnisbericht über die gängige Praxis und der Empfehlungen in der Energieberatung vor. Dieser dient als Grundlage für den EnBe2.0 Workshop und die EnBe2.0 Toolbox. Weiters wurde bereits eine Checkliste erarbeitet, die Kriterien enthält anhand derer Privathaushalte in Bezug auf Lebenssituationen und Energieverbrauch eingeteilt werden können. Außerdem liegt ein Bericht mit schriftlicher Darstellung der Haushaltscluster und einer detaillierten Beschreibung der Haushaltstypen vor.

Die EnBe2.0-Toolbox existiert in ihrer 1. Version als Maßnahmensammlung und –bewertung (auf Basis der entwickelten Haushaltscluster).

Zwei „Round Tables“ (Workshops) fanden statt (März bzw. Juni 2015). Der erste Round Table fand bei Wien Energie statt, der zweite im Forum EPU, dabei erweiterte sich der Kreis der teilnehmenden EnergieberaterInnen nicht nur in der Anzahl an teilnehmenden Personen, sondern auch in der Anzahl an vertretenen Organisationen.  Die Ergebnisse und Ansätze zur Weiterentwicklung wurden in die EnBe2.0-Toolbox eingearbeitet.

Eine quantitative Online-Umfrage unter Privathaushalten (EndenergieverbraucherInnen) in Bezug auf vielfältige Lebensrealitäten, Energieverwendung im Haushalt sowie zu sozio-ökonomischen Aspekten wurde durchgeführt. 541 vollständig verwertbare Fragebögen wurden retourniert, davon 232 von Frauen und 298 von Männern, 11 Personen gaben keine Angaben zum Geschlecht an. Zusätzlich zur quantitativen Online-Erhebung wurden 15 qualitative Interviews ebenfalls mit Privathaushalten (EndenergieverbraucherInnen) durchgeführt, um so Hintergründe der Energieverwendung sowie Gender- und Diversity-Aspekte tiefgreifender zu erfassen.

Dissemination der Ergebnisse

Das Projekt wurde in Form eines Posters bei den World Sustainable Energy Days 2015 präsentiert

Das Projekt wurde beim österreichischen Staatspreis 2015 für Umwelt- und Energietechnologie eingereicht.

Des Weiteren wurde das Projekt bei e-nova, dem Internationalen Kongress zum Thema „Nachhaltige Gebäude“, zur Präsentation eingereicht.

Bente Knoll und Georg Spreitzer hielten bei der EnviroInfo 2015 in Kopenhagen im September 2015 einen Workshop ab und stellten dort das Projekt einem internationalen Fachpublikum vor (siehe Publikation).

Publikation

Knoll, Bente und Spreitzer, Georg (2015). Tailor-made Energy Consulting for Private Households. The approach of the Austrian R&D project “EnBe2.0”. ICT4S Konferenz 2015 in Kopenhagen