24. FEMtech Netzwertreffen vom 27.10.2009

27.10.2009 Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck

Beim 24. FEMtech Netzwerktreffen, das am 27. Oktober 2009 in Innsbruck in Kooperation mit der Tiroler Zukunftsstiftung stattfand, wurden zwei Vorzeigeprojekte aus Tirol von ,,FEMtech Karriere" vorgestellt. Die Veranstaltung bot dem anwesenden, äußerst interessierten Publikum einen guten Überblick über die verschiedensten Maßnahmen zur Schaffung von Chancengleichheit im Unternehmen bzw. in Forschungseinrichtungen.

Johanna Bernhardt von der Tiroler Zukunftsstiftung betonte den bestehenden Handlungsbedarf in der Umsetzung. Sie sieht in der Schaffung von Chancengleichheit großes Potenzial und Chancen, die oft zu wenig von Unternehmen berücksichtigt werden.

Susanne Reither von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) weist darauf hin, dass ,,FEMtech Karriere" keine klassische Forschungs- oder Humanressourcenförderung ist, sondern ein Maßnahmenbündel für strukturelle Veränderungen im Sinne von Chancengleichheit.

Das Unternehmen Oroboros setzt zur Zeit eine Karriere-Förderung um, die von Andrea Gnaiger vorgestellt wurde. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Qualifizierung und dem Mentoring von Frauen. Die Ziele sind vielfältig: den Frauenanteil mit einer längerfristigen Bindung im Unternehmen steigern, die Frauen bei ihrer Karriere unterstützen, die Arbeitszufriedenheit des gesamten Teams unter Berücksichtigung der Work-Life-Balance erhöhen und die Teambildung in gemischtgeschlechtliche Teams steigern.

Cemit - Center of Excellence in Medicine and IT hat bereits eine Förderung umgesetzt mit dem Ziel, Frauen in der industriellen Forschung zu stärken und Frauen in Führungspositionen zu holen. Elisabeth Lukasser-Vogl berichtete über die guten Erfolge im Unternehmen. Das Genderbewußtsein wurde maßgeblich gesteigert und es gibt ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern. Für Frauen ist es möglich, auch in Teilzeitbeschäftigung eine Führungsposition auszuüben und die Einrichtung von Gleitzeiten und flexiblen Arbeitszeitmodellen wird von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr positiv bewertet.

Die FEMtech Expertin des Monats September 2008, Ingrid Kohl von Ionimed rundete die Veranstaltung mit ihrem Erfahrungsbericht ab. Sie erlebte als Frau in der Technik Diskriminierung vor allem dort, wenn man sie als junge Frau nicht einstellte, weil die Personalverantwortlichen befürchteten, sie könnte gleich schwanger werden und damit als Arbeitskraft für das Unternehmen ausfallen. Besonders wichtig für sie ist, jungen Mädchen als positives Role Model in den Medien zu zeigen, dass Frau in der Technik sehr erfolgreich sein kann und dort spannende Aufgaben warten.

Eine angeregte Diskussion und intensives Networking am Buffet rundeten die gelungene Veranstaltung ab.

Einen guten Überblick über die verschiedensten Maßnahmen, die in Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen bereits umgesetzt wurden, bietet die soeben erschienene Broschüre ,,FEMtech Karriere. Innovative Ansätze zur Erhöhung von Chancengleichheit in F&E". Zwölf geförderte Projekte werden vorgestellt und Projektverantwortliche sowie Vertreterinnen und Vertreter der Geschäftsführung kommen zu Wort und geben einen guten Einblick in die Umsetzung und Praxis der Förderung.

Broschüre "FEMtech Karriere. Innovative Ansätze zur Erhöhung von Chancengleichheit."