25. FEMtech Netzwerktreffen vom 18.01.2010

08.01.2010 Tech Gate Vienna

Gezielte Nachwuchsförderung für den NAWITECH Bereich

Wirtschaft und Industrie brauchen qualifizierte technisch-naturwissenschaftliche MitarbeiterInnen. Dieser Bedarf kann nur gedeckt werden, wenn eine gezielte Nachwuchsförderung im Hinblick auf die Studienwahl und den Einstieg in die Berufswelt stattfindet.

Das 25. FEMtech Netzwerktreffen vom 18. Jänner 2010 in Wien thematisierte die Herausforderungen, die bei der technisch-naturwissenschaftlichen Nachwuchsförderung zu bewältigen sind. Yves Jeanrenaud präsentierte in seinem Impulsreferat die Studie ,,Spurensuche" der Technischen Universität München, die am Beispiel der neun führenden deutschen technischen Universitäten untersuchte, mit welcher Motivation und Selbsteinschätzung Studienentscheidungen getroffen werden und warum Frauen und Männer ihr Studium abbrechen oder die Studienrichtung ändern.

Im Rahmen der Untersuchung zeigte sich, dass junge Männer sich besser durch die Schule auf das Studium vorbereitet fühlen als junge Frauen. Studentinnen in mathematisch-technischen Studiengängen sind zwar sozial integriert, es mangelt aber an professioneller Integration bzw. Karriereförderung. Unabhängig von den erbrachten Leistungen ist die Selbsteinschätzung von Frauen durchgängig und ausnahmslos schlechter als die der Männer. Studentinnen beschäftigen sich daher auch eher mit dem Gedanken (und auch dessen Realisierung) ihr Studium abzubrechen.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion stellten ExpertInnen ihre Konzepte zur Vermittlung von Forschung bei SchülerInnen bzw. Initiativen der Förderung von Karrieren technisch-naturwissenschaftlicher Studentinnen vor und beleuchteten die Herausforderungen, die bei der Nachwuchsförderung zu bewältigen sind.

Roland Fischer, TU Graz, verwies auf das FEMtech Karrierewege Projekt ,,ErFIndERInnen", bei dem ausgewählte Studentinnen durch Qualifizierungsmodule gezielt gefördert und auf ihre spätere Karriere in Industrie und Technik vorbereitet werden.

An Medienformaten, die sich mit der Kommunikation, Diskussion und Verbreitung komplexerer Fragestellungen im Bereich von Wissenschaft und Technologien für jugendliche Zielgruppen beschäftigen, mangelt es immer noch. Die wenigen bestehenden Formate sind zudem männlich dominiert. So werden nicht nur Klischeevorstellungen weiter transportiert, sondern auch neue Sichtweisen auf aktuelle Fragestellungen neuer Technologien behindert.

Im Forschungsvorhaben ,,NeVisET", vorgestellt von Hannes Raffaseder, Fachhochschule St. Pölten, wird zunächst in ausgewählten audiovisuellen Medienformaten zur Wissenschafts- und Technologiekommunikation für jugendliche Zielgruppen unter besonderer Berücksichtigung von Genderaspekten recherchiert, analysiert, kategorisiert und evaluiert. Anschließend werden drei Pilotsendungen prototypisch produziert.

Die Kommunikationsinitiative ,,fti...remixed" des bmvit, vorgestellt von Silvia Vertetics, führt Themen aus Forschung, Technologie und Innovation an Jugendliche heran und kombiniert dazu Web2.0 Anwendungen mit fti-Dialogen. Jugendliche sind zum Mitmachen an der Gestaltung von Forschung, Technologie und Innovation eingeladen, indem sie selber fti-Inhalte finden, vorschlagen und im Web generieren. Vertetics: ,,Den Jugendlichen macht dieses Projekt Spaß und sie merken, dass die Dinge, mit denen sie sich beschäftigen, auch im Alltag relevant sind."

Auch ,,generation innovation" ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), hier gemeinsam mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. ,,Gerneration innovation bietet SchülerInnen ab dem vollendeten 15. Lebensjahr in den Sommermonaten die Möglichkeit ein einmonatiges qualifiziertes Praktikum bei forschungsnahen heimischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu absolvieren, um so erste Erfahrungen mit Forschung und Entwicklung in den Bereichen Naturwissenschaften und Technik zu sammeln", so Petra Wagner-Luptacik.

Anregungen und Fragen aus dem Publikum an die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zeigten, wie viel noch zu tun ist, damit Mädchen einen Zugang zu technisch-naturwissenschaftlichen Studien und Berufen finden bzw. sich ihnen die gleichen Karrierewege eröffnen wie ihren männlichen Mitstudenten.

Mit Networking am Buffet rundeten ReferentInnen und TeilnehmerInnen die gelungene Veranstaltung ab.

Sämtliche Fotos zum freien Download finden Sie HIER.

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