29. FEMtech Netzwerktreffen vom 13.09.2010

13.09.2010 Tech Gate Vienna

,,FEMtech FTI-Projekte - bedarfsgerechte Forschung, Demonstrationsprojekte & aktuelle Ausschreibung" war das Thema des 29. FEMtech Netzwerktreffens, das am 13. September 2010 im TechGate Vienna, moderiert von Inge Schrattenecker (OEGUT), stattfand.

Nach einführenden Worten zu den Anfängen des FEMtech-Projekts stellte Gastgeberin Gertraud Oberzaucher (Bundesiminiserium für Verkehr, Innovation und Technik) den neuesten Meilenstein im Bereich Humanressourcen-Maßnahmen des bmvit vor. Das Bundesministerium habe nun ,,erfolgreiche Förderprogramme wie brainpower austria, FEMtech, generation innovation und Young Experts zu einem neuen Humanressourcenpaket geschnürt." Die Schwerpunkte sind: Forscherinnen fördern, Nachwuchs gewinnen, Menschen vernetzen in Form der Brainpower-Jobbörse, die jetzt u.a. auch Studierenden offen steht. Ab 2011 wird es auch für Studentinnen Forschungspraktika geben.

Für die Beurteilung der Förderwürdigkeit werden jetzt auch die Gender-Aspekte ein Kriterium, so Oberzaucher. Das zu fördernde Projekt sollte genderrelevante Inhalte aufweisen, das Projektteam ausgewogen im Hinblick auf die Geschlechterverteilung besetzt bzw. das einreichende Unternehmen entsprechend zusammengesetzt sein.

Christiane Ingerle (FFG) informierte über die aktuelle Ausschreibung FEMtech FTI-Projekte (Eckdaten der 3. Ausschreibung, Entwicklung Programmlinie FEMtech FTI-Projekte, Infos für InteressentInnen). Eine Einreichung ist noch bis 17.11.2010 möglich.

Sabine Scherbaum, Fraunhofer-Einrichtung für modulare Festkörpertechnologien, wies auf den 1. Bayerischen Mädchen- und Technikkongress hin, der am 29. September an der Hochschule Kempten stattfindet und sprach im Rahmen ihres Vortrags ,,Toolkit Genderaspekte in EU-geförderten Forschungsprojekten" über das europäische Arbeitspaket Science and Society: Gender and Research, in dessen Zusammenhang von Forschungseinrichtungen und Universitäten erwartet wird, dass Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils und deren Karrierechancen in der Forschung eingeleitet werden. Dies in Form von Veränderungen in der Arbeitskultur und den Arbeitsstrukturen hin zu mehr Innovation und der Erzeugung von neuen Kenntnissen sowie der Berücksichtigung von Genderaspekten zur Verbesserung der Forschungseffizienz beispielsweise in den Bereichen Health, Life Science, Biomedizin, Entwicklung von nachhaltigen Technologien, Transport, Energie.

Anschließend stellten vier ForscherInnen ihre vom bmvit geförderten Projekte vor. Bei GENIE - GENder-related Implant Examination, präsentiert von Vasiliki-Maria Archodoulaki, Technische Universität Wien - Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie, geht es um die Aufklärung von Zusammenhängen zwischen dem Versagen von Gelenkimplantaten und dem Geschlecht der PatientInnen.

Anja Karlssons Projekt CON-BioEnergy, Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik, geht von der These aus, dass die Bedienung von Biomasseheizsystemen aus männlicher Perspektive entwickelt wird und die Bedürfnisse von Frauen und ihrer Lebensrealität nicht beachtet werden. Ziel des Projektes ist deshalb die Erforschung der aktuellen Situation bei der Bedienung von Biomasseheizungen und die Optimierung des Einsatzes von Biomasseheizanlagen.

Das Projekt touch::tell::IT, präsentiert von Gerhard Sprung, FH JOANNEUM REASEARCH mbH, möchte die aktuelle Situation, dass traditioneller IT-Unterricht männlich ausgerichtet ist hin zu mädchengerechtem Programmierunterricht und neue Ansätzen (Spieledesign und Storytelling) verändern.

Susanne Fuchs, BRIMATECH Services GmbH, stellte mit ways2dat ein Projekt vor, das auf die Einbindung von und den zentralen Zugang zu Probandinnen und Probanden in Mobilitätsprojekte zielt.

Bei der anschließenden angeregten Podiumsdiskussion, in die schließlich auch Publikumsfragen einflossen, sprachen die ReferentInnen u.a. über anfängliches internes Unverständnis im Vorfeld der genderrelevanten Projekte, über Chancen, das Interesse von Kindern an Technik schon möglichst früh zu wecken, über eine gewisse in Österreich herrschende generelle Skepsis gegenüber Technik und über Möglichkeiten, zu welchen weiteren Projekten ihr aktuelles Projekt führen könnte.

Wie bei jedem Netzwerktreffen wurde anschließend am Buffet ausgiebig weiterdiskutiert. Wer an der aktuellen Ausschreibung FEMtech FTI-Projekte interessiert war, konnte vor Ort entsprechende detaillierte Informationen erhalten.

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Fotorechte: FEMtech/annarauchenberger.com