Weltfrauentag und Women’s History Month 2022 – Vergessene Erfinderinnen und Entdeckerinnen

10.03.2022

Am 08. März 2022 fand der 101. Weltfrauentag statt. Seit mittlerweile über 100 Jahren wird dieser Tag weltweit genutzt, um Geschlechterungleichheit aufzuzeigen und für Geschlechtergleichstellung zu kämpfen. In vielen Ländern, wie beispielsweise den USA und dem Vereinigten Königreich, wird der Monat März als „Women’s History Month“ zelebriert. Dies nimmt FEMtech zum Anlass sich bestimmten Erfinderinnen und Entdeckerinnen der Vergangenheit, zu widmen.

Sie haben ebenso bahnbrechende Innovation hervorgebrachten wie weltweit bekannte männliche Erfinder, wie Thomas Edison, Sir Issac Newton, Benjamin Franklin und Steve Jobs. Damals wie heute sind Frauen in der Forschung und Technik unterrepräsentiert und kämpfen für Sichtbarkeit, Anerkennung und gleiche Teilhabechancen. Im folgenden erfahren Sie mehr über Frauen die obwohl sie unsere Leben veränderten nicht die entsprechende Anerkennung bekamen. Dieser Artikel soll dazu beitragen dies zu ändern.  

Ada Lovelace (1815-1852) – Erfinderin des Programmierens

Ada Lovelace wurde 1815 in London, England, geboren. Sie war Mathematikerin und frühe Pionierin der Informatik. 1935 entwickelte sie, für eine niemals fertig gestellte mechanische Rechenmaschine von Charles Babbage, ein komplexes Programm. Diese Innovation macht Ada Lovelace zur Erfinderin des Programmierens und zur ersten Programmiererin der Welt. Sie legte den Grundstein für alle zukünftigen Computerprogramme. Die Programmiersprache „Ada“ wurde nach ihr benannt und seit 2012 wird die Wiener Seestadt Aspern von der Ada-Lovelace-Straße geziert.

Alice H. Parker (1895-?) – Erfinderin der regulierbaren Gasheizung

Alice H. Parker wurde 1895 geboren und wuchs in New Jersey, USA, auf. Parker war eine der wenigen Afroamerikanerinnen Anfang des 20. Jahrhunderts, die studieren durfte. Sie studierte an der Howard University Academy in Washington D.C. und erfand die regulierbare Gasheizung. 1919 meldete sie ein Patent für ihre Erfindung an. Zu dieser Zeit hatten afroamerikanische Frauen nur sehr begrenzte Möglichkeiten, und dass Parker zu dieser Zeit ein Patent für ihre Erfindung erhielt, war eine wirklich ungewöhnliche und herausragende Leistung.

Melitta Bentz (1973-1950) – Erfinderin des Kaffeefilters

Melitta Bentz wurde 1973 in Dresden, Deutschland, geboren und war Hausfrau und Erfinderin. Bevor Bentz den Kaffeekonsum revolutionierte wurde heißes Wasser auf Kaffee gegossen und diese Brühe wurde getrunken. Sie kam auf die Idee Löcher in einen Messingtopf zu hämmern und diese Löcher mit Löschpapier aus den Schulheften ihrer Kinder abzudecken. Sie stellte den Topf auf eine Kanne, befüllte ihn mit Kaffeepulver und heißem Wasser – erfunden war der Kaffeefilter. 1908 patentierte Bentz den Kaffeefilter und gründete gemeinsam mit ihrem Ehemann das Unternehmen „Melitta“. Während des ersten Weltkriegs führte sie das Unternehmen alleine. Nach Kriegsende verzeichnete Melitta Bentz große Erfolge und ihr Unternehmen wuchs schnell. Den Ruhm für ihre Innovation und ihre wirtschaftlichen Errungenschaften wurden ihrem Ehemann zugeschrieben.

Lise Meitner (1878-1968) – Entdeckerin der Kernspaltung

Lise Meitner wurde 1878 in Wien geboren und war Kernphysikerin. 1939 entdeckte Meitner, die Kernspaltung und die Enorme Menge an Energie die diese erzeugen kann. Gemeinsam mit Otto Frisch erfasste sie die erste theoretische Erklärung dazu. Sie machte diese Entdeckung in Schweden, nachdem sie einige Monate zuvor aus Nazi-Deutschland geflohen war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie als Mutter der Atombombe gefeiert. In Wirklichkeit lehnte sie sowohl den Ruhm als auch die Bombe ab. Sie war der Meinung, dass die Kernenergie ausschließlich für friedliche Zwecke genutzt werden sollte. Obwohl Lise Meitner umstrittenerweise nie einen Nobelpreis erhielt, wurde ihre Arbeit 1997 in außergewöhnlicher Weise gewürdigt, als das chemische Element 109 ihr zu Ehren Meitnerium genannt wurde.