CON-BioEnergy

Ziel des Projektes ist die Erforschung der aktuellen Situation bei der Bedienung von Biomassekesseln und Kachelöfen mit Fokus auf Genderaspekte. Diese Ergebnisse sollen innerhalb der Projektlaufzeit zur Entwicklung von Lösungskonzepten für Design und Bedienungsoptimierung genutzt werden. Dadurch soll die Optimierung des Einsatzes von Biomasseheizungen in gendergerechter und ökonomischer Hinsicht erreicht werden. Beiden Geschlechtern soll gleichermaßen die Möglichkeit gegeben werden, den täglichen Betrieb von modernen Biomasseheizsystemen effizient und zufriedenstellend zu gestalten.

CON-BioEnergy

Convenient BioEnergy – Aufbrechen der antiquierten Rollenverteilung bei Biomasseheizsystemen

Beteiligte Organisationen

Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik (ofi) (Projektkoordination), Bioenergy 2020+ GmbH (BE2020+), AEE Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE NÖ Wien (AEE NÖ Wien), Österreichischer Kachelofenverband (KOV)

Laufzeit

Juni 2010 – November 2011

Projektleiterin

DIin Angelika Rubick 

Homepage

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Ziel des Projekts

Ziel des Projektes ist die Erforschung der aktuellen Situation bei der Bedienung von Biomassekesseln und Kachelöfen mit Fokus auf Genderaspekte. Diese Ergebnisse sollen innerhalb der Projektlaufzeit zur Entwicklung von Lösungskonzepten für Design und Bedienungsoptimierung genutzt werden. Dadurch soll die Optimierung des Einsatzes von Biomasseheizungen in gendergerechter und ökonomischer Hinsicht erreicht werden. Beiden Geschlechtern soll gleichermaßen die Möglichkeit gegeben werden, den täglichen Betrieb von modernen Biomasseheizsystemen effizient und zufriedenstellend zu gestalten.

Fragestellungen

  • Wie gehen die unterschiedlichen Gruppen innerhalb des KundInnensegments mit der Thematik um Biomasseheizsysteme um?
  • Wann und warum entscheiden sich Frauen/Männer für oder gegen ein nachhaltiges Heizsystem?
  • Was sind die Barrieren und Nachteile aus Gender-Sicht in verschiedenen Lebenssituationen, bei der Bedienung bzw. beim Kauf einer Biomasseheizung?
  • Erschweren möglicherweise konstruktive Details die Handhabung von Biomasseheizungen insbesondere für Frauen?

Hintergrund des Projekts

Frauen sind angefangen von der politischen Weichenstellung bis hin zur kompetenten Wissensvermittlung im Sektor Energie stark in der Unterzahl gegenüber ihren männlichen Mitstreitern. Seit Heizsysteme für Holzbrennstoffe Einzug in die Haushalte gehalten haben, verzeichnet die Biomassebranche ein stetiges Wachstum. Heute sind modernste Feuerungssysteme auf dem Markt, wobei nicht nur Biomassekessel, sondern auch Kachelöfen ständiger Weiterentwicklung unterworfen sind. Erstaunlich ist allerdings, dass Frauen – trotz ihres in Umfragen sichtbaren hohen Interesses an Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung – in ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten als Zielgruppe für die Planung und den Betrieb der Heizsysteme nicht wahrgenommen bzw. einbezogen werden. Die Erfahrung aus der Energieberatung zeigt, dass Frauen maßgeblich an der Entscheidung für ein nachhaltiges Heizsystem beteiligt sind. Sobald die Systementscheidung getroffen ist, treten Frauen jedoch in den Hintergrund und überlassen Männern die Wahl über Typ und Konzeptionierung des Heizsystems.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

Im Zentrum stehen geschlechtsspezifische Unterschiede in der Nutzung bzw. im Zugang zu modernen Biomasseheizungen. 

Ergebnisse

Die Befragung von 60 Haushalten zeigte, dass der Betrieb von Biomassekesseln eher männerdominiert ist. Frauen sind nur bei jeder zweiten Einschulung anwesend und nur zwei von drei teilnehmenden Männern geben ihr Wissen an Frauen weiter. Deswegen sind Frauen bei Schwierigkeiten oft auf Männer angewiesen. Bei Fehlersimulationen wagten sich nur drei von zehn Frauen an den Kessel, um dem Fehler nachzugehen. Um Frauen im Alltag mehr zu unterstützen und sie als Zielgruppe für das System Biomassekessel zu gewinnen, wurden Konzepte entwickelt, die die Implementierung eines Supportbuttons in die bestehende Programmierung der Pelletskessel vorsehen, ebenso die Nutzung von Smartphones, Internet und Tablet-PCs für die grafische Unterstützung der Störungsbehebung.
Es wurden Lösungskonzepte zur Optimierung der Bedienung von Pelletskesseln und der Bedienung von Kachelöfen erarbeitet, welche der Fördergeberin elektronisch zur Verfügung gestellt wurden. Ebenfalls elektronisch zugestellt wurden die Folien für die Schulung der EnergieberaterInnen und die Broschüre als Ergebnis der Interviews und Workshops.
Die überarbeitete Bedienungsanleitung wurde in mehreren Teilschritten in das Berechnungsprogramm des KOV eingebunden, sodass nach der vollständigen Implementierung die KundInnen direkt von diesem Teilergebnis des Projektes profitieren können.
Die Ergebnisse von CON-BioEnergy wurden in die Schulungen des Österreichischen Kachelofenverbands und der Arbeitsgemeinschaft erneuerbarer Energie NÖ-Wien eingebaut und darüber hinaus über die firmenspezifischen Newsletter aller ProjektpartnerInnen an ein noch breiteres Publikum versendet.

Dissemination der Ergebnisse
Die Projektergebnisse wurden im Newsletter 12/2011 der AEE NÖ-Wien an über 720 Mitglieder (öffentliche Stellen, BürgerInnen, Firmen) ausgesendet und vorgestellt.
Um die Relevanz von Gender-Aspekten in der Biomasse zu thematisieren, wurden Artikel zielgruppenorientiert an folgende Medien geschickt: Für die KesselherstellerInnen/InstallateurInnen: HLK (Heizung Lüftung Sanitär), SBZ (Sanitär Heizung Klima), proPellets Vereinsforum Schlierbach, Newsletter KOV; Für die HafnerInnen: Newsletter KOV, KOK Austria Wels, Keramische Rundschau; Für die EnergieberaterInnen: Newsletter AEE. Zusätzlich zu den fachspezifischen Zielgruppen wurden noch weitere Publikationen zur Erweiterung der allgemeinen Awareness versendet: Der Standard, ACR Jahresbericht, GenCo Toolbox, Newsletter BEUC (Bau.Energie.Umwelt.Cluster NÖ), Tageszeitung ÖSTERREICH.
Die Projektergebnisse wurden im Rahmen der KOK Austria (Fachmesse für Kachelofen und Wohnkeramik) (25.- 27.1.2012) einem breiten Fachpublikum präsentiert.