DIABgender

Das übergeordnete Ziel von DIABgender ist es, ein Wissensmodell mit genderrelevanten (biologischen und sozialen) Faktoren und Empfehlungen zu entwickeln, das in Diabetes-Selbstmanagement-IT-Lösungen für PatientInnen integriert werden kann.

DIABgender

Genderspezifisches Diabetes-Selbstmanagement

Beteiligte Organisationen

Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH (Projektkoordination), Medizinische Universität Wien – Gender Medicine Unit, SINOVO Ltd. & Co. KG

Laufzeit

November 2014 - Juni 2017

Projektleitung

DIin Manuela Plößnig, MSc (bis Oktober 2015), Robert Mulrenin MS
bob.mulrenin@salzburgresearch.at

Homepage

http://www.salzburgresearch.at/projekt/diabgender/

Ziel des Projekts

Das übergeordnete Ziel von DIABgender ist es, ein Wissensmodell mit genderrelevanten (biologischen und sozialen) Faktoren und Empfehlungen zu entwickeln, das in Diabetes-Selbstmanagement-IT-Lösungen für PatientInnen integriert werden kann.

Fragestellungen

  • Welche genderspezifischen (biologischen und sozialen) Faktoren und Daten sind für DiabetikerInnen im Umgang mit ihrer Erkrankung im Alltag relevant?
  • Wie kann ein Wissensmodell mit Empfehlungen für Selbstmanagement dazu aussehen?

Hintergrund des Projekts

Diabetes gehört heute mit einer steigenden Prävalenz zu einer der größten Volkskrankheiten. Typischerweise wird in der Behandlung nach Diabetesformen wie Typ 1 und Typ 2 Diabetes unterschieden, aber zumeist wird nicht auf genderspezifische Anforderungen eingegangen. Aus der Literatur ist bekannt, dass Genderaspekte bei dieser Erkrankung wesentlich das Gesundheitsverhalten, die Entwicklung und den Verlauf aller Diabetes-Formen beeinflussen. Eine differenzierte wissenschaftliche Analyse von biologischen und sozialen Einflussfaktoren ist notwendig, die sich nicht auf offensichtliche Differenzen zwischen den Geschlechtern beschränkt, sondern vielfältige Handlungsoptionen für alle entwickelt. Vor diesem Hintergrund setzt sich DIABgender erstmals mit der Frage auseinander, welche gender-spezifischen (biologischen und sozialen) Faktoren für DiabetikerInnen im Umgang mit ihrer Erkrankung im Alltag zur Unterstützung von Diabetes-Selbstmanagement relevant sind.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

Das gegenständliche Projekt versteht Gender sowohl biologisch als auch sozial konstruiert.

Ergebnisse

Es wurden eine Literaturrecherche, zwei Fokusgruppen mit insgesamt 19 TeilnehmerInnen und eine Online-Befragung durchgeführt. Weiters wurden Interviews mit 3 ÄrztInnen durchgeführt, die die Befragung der DiabetikerInnen aus der ärztlichen Sicht ergänzten.

Basierend auf den Ergebnissen der Literaturrecherche und auf medizinischen Leitlinien wurden 161 Tipps formuliert, die auf ihre Verwendbarkeit und Relevanz für DIABgender geprüft wurden. Tipps können dabei in unterschiedlichen Kontexten angezeigt werden – im Rahmen der wöchentlichen Rückmeldungen (Weekly Review); als Hinweise in den Journalen und Tagebüchern, in denen PatientInnen-Daten aufgezeichnet werden; als allgemeine Hinweise im Dashboard und wenn sinnvoll oder Gefahr in Verzug als Tipps, die sofort angezeigt werden.

Es wurden auch Tipps gesammelt, denen ein für DIABgender relevanter und erkennbarer Trigger für die Anzeige fehlt. Diese Tipps ergänzen die bestehenden Informationsmaterialien aus dem EMPOWER Projekt um FAQs. Die in DIABgender anzeigbaren Tipps sind ebenfalls in den FAQs zu finden, in thematisch geordneter Form.

Ergänzend wurden 2 Use Cases definiert, die die Konzeptionsphase durch realistische Szenarien für die Nutzung des DIABgender Prototypen unterstützen und so den ProjektpartnerInnen nochmals eine zusätzliche Vorstellung liefern, die das Design und die Implementierung des Prototyps zu einem frühen Zeitpunkt unterstützen.

Es wurde eine erste Version des genderspezifischen Wissensmodells in RDFS erstellt. Hierfür wurden die Archetypen aus dem EU-Projekt EMPOWER adaptiert und in eine Struktur gebracht, die für Graphen-orientierte Datenbanken optimiert ist. Das ermöglicht die einfachere Anwendung von Regeln und Mustern.

Dissemination der Ergebnisse

Dr. Michael Leutner ist gerade dabei seine Dissertation (PhD Studium) mit dem Thema „DIABgender – Genderspezifisches Diabetes-Selbstmanagement“ zu verfassen. Information Dissertation Leutner

Es wurde ein DIABgender Flyers erstellt, der an alle PartnerInnen zur weiteren Verteilung verschickt wurde.

Das Projekt DIABgender wurde in einem interdisziplinären Gespräch an der Medizinischen Universität Wien vorgestellt.

Öffentlichkeitsarbeit

Im November 2015 erschien ein Artikel mit der Überschrift „Diabetes: Eine Zucker-App, die gendert“ im Standard. Standard Artikel Diabetes: Eine Zucker-App die gendert

Im September 2015 wurde von Salzburg Research eine Presseaussendung veröffentlicht, die das Projekt DIABgender vorstellt.

Im Rahmen der 15-Jahr-Feier der Salzburg Research im Juni 2015 war DIABgender am e-Health-Stand vertreten.

Auch auf den Webpages von innovators.eu, 50plus.at und zuekerli.de wurden Artikel zum Projekt veröffentlicht.

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