Light Life

Ein Ziel des Projektes ist es, geschlechts- und altersspezifische Unterschiede in der Wirkung diverser Lichtvariablen, wie z.B. Farbtemperatur, Beleuchtungsstärke oder für das menschliche Auge unsichtbarer Infrarotanteile, auf den Menschen festzustellen. Das zweite Ziel besteht darin, technische Empfehlungen für die Weiterentwicklung und Umsetzung zukünftiger LED-Beleuchtungssysteme (lichttechnische Variablen, Steuerungsverläufe) bereitzustellen, wobei hierfür das Modell der Lichtwirkung in lichttechnische Kenngrößen übersetzt wird. Damit wird die Erreichung eines übergeordneten Zieles unterstützt, nämlich die Entwicklung zukünftiger Beleuchtungssysteme hin zu geschlechter- und altersgerechten Systemen, die dem Biorhythmus angepasst sind und weitere psychophysiologische Funktionen wie z.B. Aktivierung, Konzentrationssteigerung, Wohlbefinden oder Beruhigung der BenutzerInnen fördern.

Light Life

Geschlechtsspezifische Wirkungsforschung von LED Beleuchtung

Beteiligte Organisationen

JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH (Projektkoordination), Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung GmbH, LUMITECH Produktion und Entwicklung GmbH, Technische Universität Graz – Institut für Raumgestaltung

Laufzeit

Juni 2014 - März 2017

Projektleiterin

Mag.a Dr.in Susanne Schweitzer
susanne.schweitzer@joanneum.at

Ziel des Projekts

Ein Ziel des Projektes ist es, geschlechts- und altersspezifische Unterschiede in der Wirkung diverser Lichtvariablen, wie z.B. Farbtemperatur, Beleuchtungsstärke oder für das menschliche Auge unsichtbarer Infrarotanteile, auf den Menschen festzustellen. Das zweite Ziel besteht darin, technische Empfehlungen für die Weiterentwicklung und Umsetzung zukünftiger LED-Beleuchtungssysteme (lichttechnische Variablen, Steuerungsverläufe) bereitzustellen, wobei hierfür das Modell der Lichtwirkung in lichttechnische Kenngrößen übersetzt wird. Damit wird die Erreichung eines übergeordneten Zieles unterstützt, nämlich die Entwicklung zukünftiger Beleuchtungssysteme hin zu geschlechter- und altersgerechten Systemen, die dem Biorhythmus angepasst sind und weitere psychophysiologische Funktionen wie z.B. Aktivierung, Konzentrationssteigerung, Wohlbefinden oder Beruhigung der BenutzerInnen fördern.

Fragestellungen

  • Welche physikalischen und NutzerInnenanforderungen sind aus humantechnologischer Sicht relevant, um bei Männern, Frauen, älteren und jüngeren Personen valide Messungen zu deren Licht- und Farbempfindungen durchführen zu können?
  • Welche Variationen von Farbunterschieden (MacAdam Ellipsen) sind für die unterschiedlichen Gruppen erkennbar und technisch relevant?
  • Welche Abweichungen von der Planck´schen-Kurve sind für Männer, Frauen, jüngere und ältere Personen jeweils erkennbar und in welchem Kontext (gewünschte Aktivierung, Beruhigung etc.) sind sie von besonderer Bedeutung?

Hintergrund des Projekts

Beleuchtungssysteme werden in Zukunft nicht nur eine rein lichtgebende Funktion haben, sondern zunehmend auch physiologische und psychologische Wirkungen des Lichts auf den Menschen berücksichtigen. Dies wirft nicht nur technische Fragestellungen hinsichtlich der Leuchtensteuerung und dem Mensch-Leuchte-Interface auf, sondern erfordert auch ein grundsätzliches, fundiertes Wissen über mögliche unterschiedliche Anforderungen von Männern und Frauen, älteren und jüngeren Personen an die Ausprägung von Licht (z.B. in Gestalt von Lichtspektrum und –intensität). Die psychophysiologische Wirkung unterschiedlicher technischer Lichtvariablen auf den Menschen ist schon seit längerem Gegenstand der Forschung. Geschlechts- und altersspezifische Unterschiede in ihrer Wirkung sind aber noch kaum erforscht. Solche Untersuchungen sind aber entscheidend, um die Nützlichkeit und Akzeptanz von technischen Beleuchtungsprodukten für BenutzerInnen aller Geschlechter- und Altersgruppen zu erhöhen. Daher sollen diese Aspekte im vorliegenden Forschungsprojekt ins Zentrum gerückt werden.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

Das Projekt geht neben biologisch begründbaren Wahrnehmungsunterschieden zwischen Frauen und Männern (sex-differences) aber auch von durch Kultur und Sozialisation beeinflusste Unterschieden in der Wahrnehmung (gender-differences) aus. Es wird also auf das biologische und das soziale Geschlecht rekurriert.

Ergebnisse

Zu Beginn wurde ein Versuchsplan erstellt, in welchem auch eine vertiefende Internet- und Literaturrecherche zur Thematik, insbesondere auch im Hinblick auf die Berücksichtigung von Genderaspekten, eingeflossen ist, um weitere Parameter zu identifizieren, die bei der Versuchsdurchführung beachtet bzw. abgefragt werden sollen. Dabei werden die StudienteilnehmerInnen gebeten, jeweils unter Aktivitäts- bzw. Erholungssituationen verschiedene Einstellungen hinsichtlich der Beleuchtungssituation vorzunehmen, die sich insbesondere auf a) Änderung der Farbtemperatur, b) Änderung der Helligkeit, c) Abweichung von der Judd´schen Gerade, d) Änderung aller 3 Parameter a-c gleichzeitig, beziehen.

Es wurden entsprechende Fragebögen erstellt, welche die Beurteilung geschlechtsspezifischer Befindlichkeiten in Aktivitäts- und Erholungssituationen ermöglichen. Es wurde ein Studiendesign entwickelt, um für definierte Personengruppen (Kollektive) und bestimmte situative Kontexte (Aktivierung bzw. Entspannung) die jeweiligen individuellen lichttechnischen Komfortzonen (definierte Lichtbedingungen für Lichtstärke, Farbtemperatur und Farbigkeit) zu ermitteln. Das Versuchsdesign ist zweistufig. In der ersten Stufe bestimmen die ProbandInnen nach einem streng definierten Ablaufschema in einem kleinen Kubus ihre persönlichen lichttechnischen Faktoren für potentielle Komfortzonen. Es werden die Faktoren Lichtstärke, Farbtemperatur und Abweichung entlang der Judd´schen Gerade gemessen, bzw. von den ProbandInnen eingestellt. In der 2. Stufe werden in einer räumlich größeren Beleuchtungssituation (großer Kubus) diese Werte validiert. Während der Versuchsdurchführung sollen die ProbandInnen den bereits genannten Fragenkatalog ausfüllen.