Studienzusammenfassung
Kulturwandel zur geschlechtergerechten Wissenschafts- und Forschungslandschaft 2025

Was muss passieren, damit der Kulturwandel von der Fulltime-„Wissenschaft als Beruf(ung)“ nach Max Weber hin zu einem geschlechtergerechten Forschungsbetrieb ohne Genderbias sichergestellt werden kann? Eine Gruppe von Forscherinnen erarbeitete für diese zentrale Frage Visionen und Empfehlungen.

Die Wissenschaftskultur in Österreich ist trotz massiver Kritik – nicht nur aus gleichstellungstheoretischer Perspektive – und eines breiten Maßnahmenspektrums immer noch an einem Wissenschaftsideal orientiert, das von Max Weber vor bald 100 Jahren in seinem Aufsatz „Wissenschaft als Beruf“ beschrieben wurde (Weber 1919). Der ideale Wissenschafter bzw. die ideale Wissenschafterin sieht in der Wissenschaft keinen Beruf, sondern eine Berufung, kann sein/ihr gesamtes Leben ganz der Wissenschaft widmen, hat keinerlei zeitliche Einschränkungen und keine Verpflichtungen außerhalb der Wissenschaft. Männer können diesem Ideal häufiger entsprechen, als Frauen, d.h. das beschriebene Ideal weist einen klaren Genderbias auf.

Lange Zeit wurde in Anlehnung an Kanter (1977) der Hypothese gefolgt, dass sich mit zunehmender Präsenz von Frauen in Wissenschaft und Forschung, die vorherrschende Kultur verändern und der bestehende Genderbias aufgehoben werde. Trotz der zunehmenden Partizipation von Frauen und der Schaffung von frauen- und gleichstellungsfördernden Strukturen haben sich die zentralen Praktiken in Wissenschaft und Forschung (z.B. Bewertungskriterien, Auswahlprozesse) kaum verändert. Es stellt sich also die Frage, wie ein Kulturwandel in Wissenschafts- und Forschungsinstitutionen angestoßen werden könnte.

Foliensatz erstellt durch TronnCom für FEMtech

Über diese Publikation

Publikationsart: Studie
Publikationsquelle: Österreich
Publikationssprache: Deutsch
Autor:innen: Angela Wroblewski (IHS), Birgit Buchinger (Solution)
Titel: Kulturwandel zur geschlechtergerechten Wissenschafts- und Forschungslandschaft 2025
Erscheinungsjahr: 2014
Herausgeber:in: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien im Auftrag des BMWFW
Erschienen in: Projektbericht Research Report