30. FEMtech Netzwerktreffen vom 29.11.2010

29.11.2010 Tech Gate Vienna

,,NachwuchswissenschafterInnen brauchen klare und faire Perspektiven", so das Motto des 30. FEMtech Netzwerktreffens, das am 29. November 2010 im Tech Gate Vienna stattfand.

Mehr als die Hälfte aller wissenschaftlichen MitarbeiterInnen in der österreichischen außeruniversitären technisch-naturwissenschaftlichen Forschung sind jünger als 35 Jahre. Die Förderung dieser jungen WissenschafterInnen wirkt sich positiv auf das gesamte Innovationssystem aus. Zudem können so die Ziele des Gender-Mainstreamings am nachhaltigsten realisiert werden.

Aus diesem Grund hat das FEMtech kompetenzzentrum die Studie ,,Innovationsfaktor Humanressourcen - Brennpunkt NachwuchsforscherInnen" erstellt. Sie geht den Fragen nach, wie zufrieden die jungen WissenschafterInnen in der außeruniversitären technisch-naturwissenschaftlichen Forschung (AUFO) mit ihren Arbeitsbedingungen als auch Karriereaussichten sind und untersucht ihre Beschäftigungssituation hinsichtlich von Geschlecht bzw. Alter.

Nach einer Begrüßung durch Andrea Rainer, FFG, präsentierte Florian Holzinger, JOANNEUM RESEARCH, die Ergebnisse der Studie: Der Frauenanteil bei WissenschafterInnen in der AUFO liegt bei 29 Prozent, wobei er im Bereich der NachwuchsforscherInnen (20 bis 25 Jahre) mit 48 Prozent besonders hoch ist und mit zunehmendem Alter deutlich sinkt (20 Prozent bei den 31- bis 34-Jährigen).

NachwuchsforscherInnen fühlen sich in erster Linie durch Zeitdruck, Gleichzeitigkeit von Projekten, hohe Eigenansprüche und ein geringes Einkommen belastet, Konflikte am Arbeitsplatz, fachliche Überforderung oder ein drohender Arbeitsplatzverlust spielen nur eine untergeordnete Rolle. Je älter die NachwuchswissenschafterInnen sind, umso häufiger fühlten sie sich durch Überstunden und Nacht- bzw. Wochenendarbeit belastet.

Durchwegs positiv bewertet wurden fachlich interessante Arbeiten, dass auf Fort- und Weiterbildung Wert gelegt und die Eigeninitiative gefördert wird, Wertschätzung und Förderung durch Vorgesetzte/KollegInnen, Flexibilität und Vereinbarkeit sowie wenig administrative Tätigkeiten. Weniger gut bewertet wurden die Einbindung in internationale Arbeitszusammenhänge, die Einkommenshöhe sowie strukturierte Aufstiegs- und Karriereperspektiven.

,,Als auffällig erwies sich", so Florian Holzinger, ,,dass es kaum geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bewertung der Arbeitsbedingungen gab. Das Alter spielt offenbar bei der Bewertung der Arbeitsbedingungen eine wichtigere Rolle als das Geschlecht."

An der darauf folgenden Podiumsdiskussion zum Thema ,,Karriereförderung von jungen WissenschafterInnen unter der Berücksichtigung der Gender-Dimension" nahmen teil: Susanne Baumgartner, Böhler Schweißtechnik Austria, Frank Dieter Uhlig, Technische Universität Graz, Elvira Welzig, Austrian Institute of Technology, Gundi Wentner, Deloitte Consulting.

Die PodiumsteilnehmerInnen stellten fest, dass die Ergebnisse der Studie durchaus auch auf die Universitäten und die industrielle Forschung zu übertragen sind. Den derzeitigen budgetären Druck, dem Forschung in Österreich ausgesetzt ist, betrachteten die ExpertInnen mit Sorge - auch im Hinblick auf die Förderung junger WissenschafterInnen.

Gertraud Oberzauchers (BMVIT) Abschlussworte galten nicht nur dem letzten Netzwerktreffen des heurigen Jahres, sondern waren auch Worte des Abschieds für das FEMtech kompetenzteam. Im kommenden Jahr sind die FEMtech-Agenden, wie zum Beispiel die Organisation der FEMtech Netzwerktreffen, bei der FFG angesiedelt.

Im Anschluss daran lud FEMtech zum weihnachtlichen Buffet mit Impressionen von 30 FEMtech Netzwerkveranstaltungen!

Sämtliche Fotos zum freien Download finden Sie HIER.

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Fotorechte: FEMtech/annarauchenberger.com