club research: Innovation – eine Sache der Männer? Was ein anderer Genderblick verspricht

24.01.2023 Reitersaal, Oesterreichische Kontrollbank, Strauchgasse 3, 1010 Wien

Wie würde unsere Welt heute aussehen, hätte sich Anfang des vergangenen Jahrhunderts nicht der Verbrennermotor als dominante Technik individueller Mobilität durchgesetzt, sondern das Elektroauto? Ausschlaggebend sei neben unausgereifter Batterietechnik auch das Faktum gewesen, dass E-Autos als „weiblich“ galten, betont die schwedische Journalistin Katrine Marçal. Die lauten, nur mit großem Kraftaufwand anzukurbelnden Benzinkarossen hätten eben viel eher dem Selbstverständnis von Männlichkeit entsprochen.

In ihrem Bestseller „The Mother of Invention“ zeigt Marçal an Beispielen wie diesem, dass die Definitionsmacht von Geschlechterzuschreibungen – was ist männlich, was ist weiblich, und welche Wertschätzung ist damit jeweils verbunden – unsere Technikgeschichte wesentlich beeinflusst hat. Die Dominanz der männlichen Perspektive bestimmt unseren Innovationspfad und vernachlässigt innovative Potenziale von Frauen. Marçals hält dagegen: Die Zukunft werde von jenen gepägt werden, die mit anderem Blick auf Genderrollen an Innovation heran gehen.

Ein Schlaglicht auf Österreichs Performance warf dazu eine Studie des Europäischen Patentamts (EPO): Gerade einmal acht Prozent aller vom EPO angemeldeten Patente aus Österreich stammen von Frauen. Österreich trägt damit in Europa das Schlusslicht. Ist
Innovation hierzulande tatsächlich weitgehend männlich?

Darüber wollen wir im nächsten club research reden und haben Katrine Marçal für die Keynote und wesentliche Treiber:innen der Innovation in Österreich für die Diskussion gewonnen.

Der club research dankt dem Österreichischen Patentamt für die Kooperation zur Ausrichtung dieser Veranstaltung.