FEMtech Netzwerktreffen vom 10. November 2014

10.11.2014 Tech Gate Vienna

Ist Österreich reich an Talenten? Wie gelingt es in Österreich, Talente zu entdecken, zu nützen und zu finden?

Eva Heckl (KMU Forschung Austria) präsentierte beim FEMtech Netzwerktreffen am 10.November 2014 im Tech Gate Vienna die Ergebnisse der Zwischenevaluierung des bmvit-Förderschwerpunkts Talente.

Rupert Pichler begrüßte im Namen des bmvit alle TeilnehmerInnen und nahm das  FEMtech Netzwerktreffen zum Anlass, um auf 10 Jahre FEMtech zurückzublicken und über bisherige Erfolge und weitere Herausforderungen im Bereich Chancengleichheit zu diskutieren. Andreas Wildberger (FFG) verwies in seinen Begrüßungsworten darauf, dass das Talente-Förderangebot besonders auf zwei Schwerpunkte fokussiert: Junge Menschen für Forschung und Entwicklung zu begeistern und Chancengleichheit zu schaffen. 

Die KMU Forschung Austria konnte in ihrer Zwischenevaluierung eine bisher durchwegs positive Bilanz des Förderschwerpunkts Talente feststellen: Das breite und gut abgestimmte Angebot ermöglicht eine Förderung in praktisch allen Laufbahnphasen – von Kindern und Jugendlichen bis hin zu erfahrenen ForscherInnen. Gleichzeitig ist Gender als Querschnittsthema in den unterschiedlichen Förderungsfeldern gut verankert. Der erfolgreiche Förderschwerpunkt und die Marke Talente sollten daher auch weiterhin verstärkt promotet und kommuniziert werden.

Auch die TeilnehmerInnen der anschließenden Podiumsdiskussion bestätigten diese positive Einschätzung und berichteten von ihren Praxiserfahrungen: Barbara Glock (dwh GmbH) konnte durch ein FEMtech Studentinnenpraktikum ihre theoretischen Kenntnisse der technischen Mathematik in der Praxis anwenden. Anschließend erhielt sie eine Anstellung im Unternehmen, wo sie nun auch ihre – von FEMtech Dissertationen geförderte – Doktorarbeit verfasst. Matthias Frühwirth (Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventivforschung GmbH) berichtete über die erfolgreiche Umsetzung der SchülerInnen-Praktika, die aufgrund der begrenzten aber anspruchsvollen Forschungsinhalte sowohl für das Unternehmen als auch für die SchülerInnen eine Win-Win-Situation bedeuten. Auch die Arbeit als Kooperationspartner in einem FEMtech Forschungsprojekt hat sich durch die spannenden Diskurse zwischen Natur- und Sozialwissenschaften als wertvoll und lehrreich erwiesen. Johanna Hummelbrunner (Robert Bosch AG) sprach u.a. über ihre Erfahrungen mit FEMtech Karriere-Projekten, in denen besonders an der gendergerechten Ausrichtung des Recruitings und der gezielten Vernetzung von Frauen im Unternehmen gearbeitet wurde. Aus Sicht von Josef Fürlinger (RIC GmbH) haben junge Menschen oft falsche Vorstellungen von technischen oder naturwissenschaftlichen Berufen. Einblicke in die Praxis (wie etwa durch die SchülerInnen-Praktika) sind daher besonders wichtig, um den zukünftigen Nachwuchs zu finden und für Forschung und Entwicklung zu begeistern. Als nachhaltiges Ergebnis eines FEMtech Forschungsprojektes stellte Christine Klinke (TROTEC Produktions und Vertriebs GmbH) einen neuen Stellenwert des Themas Gender innerhalb des Unternehmens fest. Gerade in Umsetzung ist nun außerdem ein Talente regional Projekt, das SchülerInnen das Forschungsfeld Quantenphysik näher bringen soll. 

Insgesamt wurden besonders die raschen Förderungsentscheidungen und die SchülerInnen- bzw. Studentinnen-Praktika von den Diskutierenden gelobt. Johanna Hummelbrunner nannte die Praktika etwa „schnell, komplikationslos, perfekt“. Zum Schluss wurde eine generationenübergreifende Talente-Förderung (alte und junge Talente arbeiten zusammen und lernen voneinander) als spannende Idee für die Zukunft angedacht. 

Rupert Pichler wies abschließend auf 10 Jahre Förderung von Frauen und Chancengleichheit des bmvit hin, was mit einer Torte gefeiert wurde. Im Anschluss wurde auf Einladung des bmvit am Buffet weiterdiskutiert und genetzwerkt.

Fotos: © annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger

© Anna Rauchenberger