Gender Salon: Kritik ist wichtig, aber nicht genug: Queer Theory in der Praxis

14.03.2016 FH Campus Wien, Festsaal, Favoritenstraße 226, 1100 Wien

"Queer“ ist in politischen, akademischen wie in populärkulturellen Zusammenhängen seit längerem Thema. Doch häufig bleibt unklar, was „queer“ eigentlich bezeichnet, was hinter diesem vielschichtig verwendeten Begriff steckt.

So ist „queer“ für die einen bloß ein hippes Wort, das die eigene Individualität unterstreichen soll. Für andere bezeichnet „queer“ aber eine politische Praxis, die gängigen Geschlechter-, Begehrens- und Sexualitätsnormen kritisch begegnet. Theoretisch wird dieser Zugang in der Queer Theory diskutiert, also jener Denk- und Forschungsrichtung, die u.a. die „natürliche“ Geschlechtergrenze zwischen „Mann“ und „Frau“ in Frage stellt und die gesellschaftliche Norm der Heterosexualität als gesellschaftliches Ordnungs- und Machtinstrument identifiziert.

Roswitha Hofmann setzt sich in ihrem Vortrag damit auseinander, was die kritischen Positionen der „Queer Theory“ für Forschung und Lehre an den Hochschulen bedeuten können. Ausgehend von den Kernthesen der Queer Theory diskutiert sie die Frage, wie und unter welchen Bedingungen sich das gesellschaftskritische Potenzial des queer-theoretischen Denkens in die Forschungsagenden von Hochschulen übersetzen lässt. Die Vortragende bedient sich dafür konkreter Beispiele aus der Forschungspraxis, in denen geschlechter-normative Aspekte eine Rolle spielen. Daraus werden Perspektiven für die forschungsgeleitete Lehre abgeleitet.

Insgesamt soll der Vortrag den Blick auf geschlechter-normative Zusammenhänge im beruflichen wie privaten Alltag schärfen helfen.

Person:

Mag.a Dr.in Roswitha Hofmann, arbeitet als selbstständige Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin und wissenschaftliche Beraterin. Sie lehrt an der WU Wien und an der FH Wiener Neustadt. Die inhaltlichen Schwerpunkte liegen dabei auf Diversitätsmanagement und nachhaltiger Organisationsentwicklung, Geschlechterdiversität, sexuelle Identitäten und Alter. 

Aktuelle Publikationen:
Hofmann, Roswitha (2014): Organisationen verändern Geschlechter-verhältnisse?! Queer-theoretische Perspektiven für eine geschlechtergerechte Entwicklung von Organisationen. In: Funder, Maria (Hrsg.): The Gender Cage – Revisited. Handbuch zur Organisations- und Geschlechterforschung. Nomos, Baden-Baden/Mannheim. 

Regine, Bendl/Hofmann, Roswitha (2015): Queer perspectives fuelling diversity management discourse - Theoretical and empirical-based reflextions. In: Bendl, Regine/Bleijenbergh, Inge/Henttonen, Elina/Mills, Albert J. (Eds.): The Oxford Handbook on Diversity in Organizations. Oxford University Press, Oxford.

Infos und Kontakt: www.uebergrenzendenken.at

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