Vortrag: "Geschlecht in den Wissenkulturen der Natur- und Technikwissenschaften"

23.06.2016 Universität Bielefeld, Center of Excellence - Cognitive Interaction Technology CITEC Inspiration 1, 33619 Bielefeld, Raum 1.204

„Gender-Effekte: Wie Frauen die Technik von morgen gestalten“ ist eine Vortragsreihe des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) der Universität Bielefeld in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V.  

Die Vorträge sind öffentlich und finden während der Semester 2015 / 2016 am CITEC statt. Sie laden ein zum Austausch darüber, ob und wie eine geschlechtergerechte Technik funktionieren und gestaltet werden kann.

Der achte und letzte Vortrag in der Reihe, der am 23. Juni 2016 von 16:00 bis 17:30 Uhr stattfindet, wird von Tanja Paulitz zum Thema "Geschlecht in den Wissenskulturen der Natur- und Technikwissenschaften" gehalten.

In ihrem Vortrag geht sie der Frage nach, in welcher Weise Fächer ein Geschlecht "haben". Es geht dabei um Wissensdimension fachlicher Grundlagenorientierungen in Natur- und Technikwissenschaften, also wie Fachvertreter/innen ihr Fach verstehen, wie sie ihre Tätigkeit charakterisieren und welche Position sie im wissenschaftlichen Feld in Relation zu anderen Fachrichtungen einnehmen. Auf Grundlage von Ergebnissen aus empirischen, qualitativ angelegten, vergleichenden Studien zeichnet der Vortrag Unterschiede zwischen einer größeren Bandbreite technik- bzw. naturwissenschaftlichen Wissenskulturen mit besonderem Fokus auf den Ingenieurbereich nach. Dabei zeigt sich, dass Fachverständnis und Geschlecht jeweils im Wechselbezug zu einander konstruiert und dass unterschiedliche Spielarten von Männlichkeit in der Positionierung des eigenen Fachs eine wichtige Rolle spielen.

Tanja Paulitz, Prof. Dr. rer. pol., ist Professorin am Institut für Soziologie der RWTH Aachen. Sie lehrt und forscht aus diskurs- und praxistheoretischer Perspektive in den Bereichen Geschlechterforschung, Wissenschaft- und Technikforschung, Professionalisierung und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung.