NeVisET

Ziel des Projekts ist die Aufarbeitung und praktische Nutzbarmachung relevanter gendertheoretischer Grundlagen für Analyse und Evaluierung von audiovisuellen Medien und Zusammenfassung der Erkenntnisse in einem Leitfaden für die ProjektmitarbeiterInnen, der in weiterer Folge auch für Studierende, Lehrende und MedienproduzentInnen adaptiert werden kann. Darauf aufbauend soll die Entwicklung eines audiovisuellen Medienformats für Wissenschafts- und Technologiekommunikation und prototypische Produktion von drei Pilotsendungen erfolgen.

NeVisET

New Visions of Emerging Technologies

Beteiligte Organisationen

Fachhochschule St. Pölten Forschungs GmbH

Laufzeit

September 2009 – Dezember 2011

Projektleiter

FH-Prof. DI Hannes Raffaseder
hannes.raffaseder@fhstp.ac.at

Kontaktperson

Mag.a Dr.in Birgit Bauer (ehem. Korherr)
birgit.bauer@fhstp.ac.at

Homepage

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Ziel des Projekts

Ziel des Projekts ist die Aufarbeitung und praktische Nutzbarmachung relevanter gendertheoretischer Grundlagen für Analyse und Evaluierung von audiovisuellen Medien und Zusammenfassung der Erkenntnisse in einem Leitfaden für die ProjektmitarbeiterInnen, der in weiterer Folge auch für Studierende, Lehrende und MedienproduzentInnen adaptiert werden kann. Darauf aufbauend soll die Entwicklung eines audiovisuellen Medienformats für Wissenschafts- und Technologiekommunikation und prototypische Produktion von drei Pilotsendungen erfolgen.

Fragestellungen

  • Wie stellt sich der aktuelle theoretische Erkenntnisstand der genderspezifischen wissenschaftlichen Medienproduktion dar?
  • Wie kann dieser für die Praxis der Formatentwicklung und Medienproduktion aufgearbeitet und evaluiert werden?

Hintergrund des Projekts

Eine professionelle mediale Präsenz ist ein zentraler Erfolgsfaktor in der heutigen Wissensgesellschaft. Dabei erleichtern einerseits neue Medien den Zugang, fördern vielfältige, zielgruppenspezifische Inhalte, andererseits werden in den „klassischen“ Massenmedien unter enormen Kosten- und Quotendruck zahlreiche Inhalte von meist oberflächlichen Unterhaltungen verdrängt. Generell werden im deutschsprachigen Raum wenige Medienformate neu entwickelt. Die wenigen bestehenden Formate sind überwiegend männlich dominiert. Auf diese Weise werden nicht nur Rollenmodelle und Klischeevorstellungen weiter transportiert, sondern auch neue Sichtweisen auf aktuelle Fragestellungen u.a. nach Relevanz und Wirkung neuer Technologien behindert.

Geschlechter-/Gender-Konzeption

Es werden vier Kategorien von Gender-Aspekten in Forschung und Entwicklung prozessorientiert berücksichtigt: „Ideo“ (Gesellschaftliche Normen, Stereotype von Feminität und Maskulinität), „Psycho“ (kognitive Unterschiede, individuelle Bedürfnisse und Präferenzen), „Physio“ (physische Unterschiede) und „Socio“ (gesellschaftliche Strukturen, soziale Anwendungs- und Nutzungskontexte).

Ergebnisse

Im Forschungsvorhaben NeVisET wurden zunächst 30 aktuelle audiovisuelle Medienformate von 15 TV-Sendern aus dem deutschsprachigen Raum zur Wissenschafts- und Technologiekommunikation für jugendliche Zielgruppen unter besonderer Berücksichtigung von Genderaspekten recherchiert, analysiert, kategorisiert und evaluiert. Außerdem wurden 26 Wissenschaftsformate aus den Jahren 1950 bis 2009 im ORF-Archiv gesichtet und daraus gewonnene Erkenntnisse für das Forschungsvorhaben aufgearbeitet und nutzbar gemacht.

Mittels der gewonnenen Erkenntnisse wurde mit „tagged – Das Wissensmagazin für digitale Kultur“ ein neuartiges audiovisuelles Format entwickelt. Von diesem seriellen Medienformat wurde eine Pilotsendung zum Thema „Beautiful Data“ prototypisch produziert. Dabei wurden die erarbeiteten Grundlagen in den Bereichen Gender, Zielgruppenanalyse und Formatentwicklung für die Medienproduktion genutzt. Dies beeinflusste die inhaltliche, dramaturgische und technische Umsetzung des Formats. Nach Projektende fand ein Testscreening mit der Zielgruppe (Studierende) an der FH St. Pölten statt.

Von den TV-Sendern Okto und ORF III wurde danach grundsätzliches Interesse an der Aussendung des TV-Formats  signalisiert. Eine Einreichung zur Präsentation und Diskussion des entwickelten Formats bei geeigneten Institutionen bzw. Veranstaltungen erfolgte in den Monaten nach Projektende. Darüber hinaus fand eine Ausstrahlung von tagged in c-tv, dem Campusfernsehen der FH St. Pölten statt (www.campusfernsehen.at).

Anstatt herkömmlicher Leitfäden wurde aufgrund der Empfehlungen des ExpertInnenbeirats und eigener Erkenntnisse eine Sammlung (DVD) mit audiovisuellen Beispielen (Worst Case und Best Practice Szenarien) zusammengestellt, die auch in weiterer Folge als Anschauungsmaterial verwendet werden kann.

Dissemination der Ergebnisse

Publikationen

Frotschnig, Alois; Raffaseder, Hannes (Hg.) (2011). 8. Forum Medientechnik – Next Generation, New Ideas: Beiträge der Tagungen 2010 und 2011 an der Fachhochschule St. Pölten. Gebundene Ausgabe. Hülsbusch: Glückstadt.

von Suess, Rosa; Rubisch, Barbara; Drechsler, Astrid; Jaksche, Michael; Raffaseder, Hannes (2011). NeVisET – Deutschsprachige TV -Formate der Wissen(schaft)skommunikation. In: Tagungsband des 5. Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen, Wien, April 2011.

von Suess, Rosa; Rubisch, Barbara; Drechsler, Astrid, Jaksche, Michael; Raffaseder, Hannes (2011). Sprechen über Forschung – Deutschsprachige TV -Formate der Wissen(schaft)skommunikation. In: Tagungsband des 3. Forum Medientechnik 3.0, St. Pölten, Österreich, Nov. 2011.

Drei für pädagogische Zwecke frei verwendbare Online-Präsentationen (Prezi) über Evaluierung und Kategorisierung ausgewählter audiovisueller Medienformate im Hinblick auf die Zielgruppen von jungen SeherInnen unter besonderer Berücksichtigung von Genderaspekten wurde erstellt. Prezi: tagged: das Wissensmagazin für digitale Kultur; Prezi: Sprechen über Forschung: Deutschsprachige TV-Formate der Wissenschaftskommunikation; Prezi: Wer spricht über Forschung im Fernsehen

Konferenzen

Öffentlichkeitsarbeit

Am 27. April 2012 wurden die Pilotsendung und die Ergebnisse des Projekts im Rahmen der Langen Nacht der Forschung einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Im Auftrag der FH St. Pölten wurde von der Agentur PR&D eine Presseaussendung über das Forschungsprojekt veröffentlicht, die zahlreiche Pressemeldungen in Zeitungen nach sich zog: