FEMtech Netzwerktreffen vom 20.06.2011

20.06.2011 Tech Gate Vienna

"Forscherinnen fördern heißt: Alle Talente nützen", so das Motto des FEMtech Netzwerktreffens, das am 20. Juni 2011 im Tech Gate Vienna stattfand.

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie setzt auch weiterhin auf Chancengleichheit und Frauenförderung. Dr. Rupert Pichler, Abteilungsleiter für Forschungs- und Technologieförderung im bmvit, dankte im Rahmen seiner Begrüßung der bisherigen Programmverantwortlichen Gertraud Oberzaucher für den großen Pioniergeist, mit dem sie sieben Jahre die Frauenförderung in Forschung und Technologie vorangetrieben hat.

Entscheidender Umsetzungspartner des Bundesministeriums für den Förderschwerpunkt Talente ist die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Andrea Rainer, Leiterin der Programmgruppe Humanpotenzial, ging in ihrer Einführung auf die 2011 geplanten Ausschreibungen von Talente ein. Die Förderangebote sollen Menschen über den gesamten Karriereverlauf ansprechen - vom Kind bis zur etablierten Forscherin.

Im zweiten Halbjahr 2010 wurde das Programm FEMtech - sieben Jahre Erfahrungen in den Bereichen Aktivitäten, Wissen und Förderung von Frauen in Forschung und Technologie - im Auftrag des bmvit evaluiert. Karin Grasenick präsentierte für die ARGE ,,3C" die Ergebnisse dieser FEMtech Programmevaluierung.

,,Das Programm hat einen guten Bekanntheitsgrad erreicht, auch im internationalen Rahmen kann man sich sehen lassen", so Karin Grasenick in ihrem Resümee. ,,Der ursprünglich angesprochene kleine Kreis hat sich über sieben Jahre kontinuierlich weiterentwickelt". FEMtech Aktivitäten und FEMtech Wissen leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der öffentlichen Genderdiskussion, FEMtech Förderungen mit den Programmlinien FEMtech Karriere, FEMtech Karrierewege und FEMtech FTI-Projekte legen einen Grundstein durch ,,Best-Practice" Beispiele. Bewährt habe sich auch die Kombination aus Awareness- und Fördermaßnahmen stellte Karin Grasenick weiter fest.

Empfehlenswert für die weitere Arbeit ist nach Meinung des Evaluierungsteams eine interne Schärfung und Konsistenz der gleichstellungspolitischen Ansätze bzw. eine klare Außendarstellung, die Konzentration auf die Zielgruppen Unternehmen im Bereich Forschung, Technologie und Innovation und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Regionalisierung und eine breite Implementierung des Themas Chancengleichheit in die Förderprogramme der FFG. Ein zukünftiger Schwerpunkt sollte die gezielte Erweiterung der Community sein unter Einbeziehung von Bündnispartnern. Bei den FEMtech Förderungen sollte der Fokus auf strukturelle Veränderungen, zielgruppenspezifische Ansprache der Unternehmen, Bereitstellung praxisorientierter Materialien und möglichst einfache Förderabwicklung gerichtet werden.

TeilnehmerInnen der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema ,,Die nächsten Schritte zur Erreichung von Chancengleichheit in Forschung und Technologie", die von Heidi Aichinger, Der Standard, moderiert wurde, waren neben Rupert Pichler, bmvit, Gertraud Oberzaucher, Austria Tech, und Karin Grasenik, ARGE ,,3C", Angelika Hanke, RHI AG, Hedda Weber, Kompetenzzentrum Holz GmbH und Wolfgang Haidinger, Industriellenvereinigung.

,,Österreich soll ein fortschrittliches Land werden", so Rupert Pichlers Wunsch für die Zukunft. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Bildungssystem zu, denn ,,Bildungschancen haben viel mit Chancengleichheit zu tun". Angelika Hanke hofft, dass Chancengleichheit von Frauen und Männern zukünftig eine ,,Selbstverständlichkeit" wird. Da Anwesenheit nicht mit Leistung gleichgesetzt werden kann, spiele die Unternehmenskultur in Bezug auf Chancengleichheit eine wichtige Rolle, ist sich Hedda Weber sicher und Wolfgang Haidinger sieht die Nachwuchssicherung in MINT als wesentliche Aufgabe für die Zukunft des Innovationsstandortes Österreich. Einig waren sich alle Diskutierenden, dass Chancengleichheit ein zentrales Thema der Zukunft bleiben wird.

Im Anschluss wurde auf Einladung des bmvit die Möglichkeit zum Netzwerken am Buffet geboten.

Fotorechte: FEMtech/annarauchenberger.com

© FEMtech/Anna Rauchberger