Wissenschaftliche Beschäftigte in Forschung und Entwicklung im Unternehmenssektor

Wien und Tirol weisen die höchsten Frauenanteile am F&E-Personal im Unternehmenssektor auf. Schlusslicht sind weiterhin Oberösterreich, Salzburg, Vorarlberg und das Burgenland.

Der Unternehmenssektor ist entsprechend der ÖNACE-Klassifikation in verschiedene Wirtschaftszweige untergliedert. Die einzelnen Wirtschaftszweige weisen nicht nur ein sehr unterschiedliches Ausmaß an F&E-Aktivitäten auf, sondern sind auch durch unterschiedlich hohe Frauenanteile gekennzeichnet. Den mit Abstand höchsten Frauenanteil beim F&E-Personal im Jahr 2021 weist der Wirtschaftszweig „pharmazeutische Erzeugnisse" (57%) sowie die „Wirtschaftsklasse Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie" (53%) auf. Die niedrigsten Frauenanteile verzeichnen die Wirtschaftsklassen  „Kraftwagen und Kraftwagenteile“, „sonstiger Fahrzeugbau“, „Metallerzeugnisse“ und „Maschinenbau“ mit einem Frauenanteil von jeweils 7% bis 9%.

Im Bundesländervergleich ist der Frauenanteil bei den Beschäftigten im F&E-Unternehmenssektor in Tirol und Wien mit rund 21% bzw. 23%, Kärnten und Niederösterreich (jeweils 17%), und der Steiermark (16%). Das Schlusslicht bilden, Oberösterreich und Burgenland (jeweils 12%) sowie Salzburg und Vorarlberg (jeweils 11%). 

Der Frauenanteil beim F&E-Personal schwankt nach Beschäftigungsgrößenklassen. Kleinst- und Kleinbetriebe (22% bzw. 20%) weisen einen etwas höheren Frauenanteil beim F&E-Personal auf als Mittel- und Großbetriebe (18% bzw. 15%).

Der Unternehmenssektor wird in zwei große F&E-relevante Bereiche unterteilt: Die Sachgüterproduktion und den Dienstleistungssektor. Im Dienstleistungssektor (23%) ist der Frauenanteil am F&E-Personal deutlich höher als in der Sachgüterproduktion (13%).

Ein weiterer Subsektor des Unternehmenssektors ist der IKT-Sektor. Dieser weist mit rund 15% einen niedrigeren Frauenanteil am F&E-Personal auf als der gesamte F&E-Sektor.

Zusammenfassend können folgende zentralen Ergebnisse für den Unternehmenssektor festgehalten werden:

  • Der Unternehmenssektor weist eine hohe Beschäftigungsdynamik auf von der zunehmend auch Frauen profitieren – zwar wächst die Anzahl der Wissenschafterinnen, allerdings stagniert der Wissenschafterinnen-Anteil, da die Anzahl der Wissenschafter annähernd gleich schnell wächst. 2021 ist allerdings ein das Wachstum bei der Anzahl der Wissenschafterinnen erstmals wieder deutlich höher als bei den Wissenschaftern, wodurch auch der Frauenanteil etwas stärker gewachsen ist als in den Jahren zuvor – trotz der Covid-19 Pandemie.
  • Bereiche mit überdurchschnittlich hohen Frauenanteilen stehen Bereichen mit sehr niedrigen Anteilen gegenüber. Der Unternehmenssektor ist in sich sehr stark geschlechtsspezifisch segregiert.
  • Deutliche Unterschiede bei der Partizipation von Frauen in der unternehmensbezogenen Forschung und Entwicklung sind auch zwischen den Bundesländern feststellbar.

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