Expertin des Monats
März 2023
DIin Katharina Lengauer

Es braucht unvoreingenommene Arbeitgeber:innen, denn Mitarbeiter:innen sollten sich durch ihr Können und Wissen für ihren Job qualifizieren. Auch die Bereitschaft zur stetigen Weiterentwicklung auf fachlicher, sowie persönlicher Ebene ist für mich ausschlaggebend. Es muss jedoch völlig egal sein, ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann handelt.

Interview

Interview Katharina Lengauer

Was steht auf Ihrer Visitenkarte?  

hennerbichler naturdesign

DIin Katharina Lengauer

Geschäftsführung

Was macht hennerbichler naturdesign genau?

hennerbichler naturdesign ist einer der führenden Gartenbaubetriebe Österreichs. Bei uns werden hochwertige Außenanlagen geplant und gebaut – im privaten, wie im gewerblichen Sektor.

Sie sind Geschäftsführerin bei hennerbichler naturdesign. Wie kam es dazu?

Ich habe die Geschäftsführung mit Juni 2022 übernommen, da unser damaliger Geschäftsführer in einen anderen Betrieb wechselte. Ich denke ausschlaggebend dafür war die erfolgreiche Wandlung des einstigen Familienunternehmens hin zum strukturierten Tochterunternehmen eines Baukonzerns. Ich habe den Prozess nicht nur begleitet, sondern mich bei etlichen Themen aktiv eingebracht, viel Herzblut und Zeit hineingesteckt, was sicher förderlich für meine jetzige Position war.

Was fasziniert Sie an Ihrem Job?

Dass kein Tag dem anderen gleicht. Da ich selbst bei hennerbichler naturdesign lange in der Planung und im Verkauf tätig war, versuche ich mich nach wie vor möglichst aktiv in das Tagesgeschäft einzubringen, weswegen ich an vielen Besprechungen und Terminen teilnehme. Diese finden intern, sowie extern statt. Da ich auch eine repräsentative Funktion habe, ist es mir möglich, beispielsweise Pressetermine, Eröffnungsfeiern oder andere Ladungen wahrzunehmen. Ich kümmere mich um Kooperationen und besuche auch unsere Partner:innen. Zudem obliegt mir die operative Führung aller Mitarbeiter:innen, wodurch täglich viele Gespräche entstehen. Die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Menschen und die stetige Abwechslung sind das Schönste an meinem Job.

Wie hoch ist der Frauenanteil bei hennerbichler naturdesign genau?

Ungefähr ein Drittel der Belegschaft ist weiblich. Was mich besonders freut ist, dass dies nicht nur das Büropersonal, sondern auch die Mitarbeiter:innen auf der Baustelle betrifft. Erwähnenswert ist auch, dass vor allem Frauen in Führungspositionen sind – vier von fünf Abteilungen werden von Frauen geführt.

Was unternimmt die hennerbichler naturdesign zur Förderung von Chancengleichheit in der Organisation?

Wir begegnen neuen Mitarbeiter:innen stets offen. Ich denke, das ist auch der Schlüssel zum Erfolg. Allen Geschlechtern werden bei uns gleiche Chancen eingeräumt, egal ob hinsichtlich Position im Unternehmen oder Förderung im Sinne von Aus- und Fortbildungen. Hierbei erfahren wir auch große Unterstützung von unserem Mutterkonzern Swietelsky. Frauen und Männern ist es möglich viele interne und externe Schulungen zu besuchen. Dabei geht es um kaufmännisches Wissen, Rechtsgrundlagen oder Spezifikationen der Baubranche. Meiner Meinung nach sind eine fundierte Ausbildung und fachspezifische Kenntnisse, das A und O für eine erfolgreiche Berufslaufbahn - das Geschlecht darf dabei keine Rolle spielen.

Natürlich unterstützen wir unsere Mitarbeiter:innen auch hinsichtlich Arbeitszeitmodellen, um Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Mir ist es wichtig, dass diese beiden Themen einander nicht im Weg stehen.

Sie haben Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur an der Universität für Bodenkultur Wien studiert. Wie kam es dazu?

Mir war immer klar, dass ich meine Liebe zur Natur und meine Kreativität in meinen späteren Beruf einbinden möchte. Die Ausbildung zur Landschaftsarchitektin, habe ich als perfekte Mischung zwischen theoretischem Wissen und praxisnahem Arbeiten empfunden. Die vielen Schwerpunkte, hinsichtlich Pflanzen, deren Verwendung, Architektur und Gestaltung rundeten das Studium für mich ab.

Was braucht es Ihrer Meinung nach noch, damit mehr Mädchen und Frauen in Naturwissenschaft und Technik Fuß fassen?

Unvoreingenommene Arbeitgeber:innen – wie eingangs beschrieben, sollten sich Mitarbeiter:innen durch ihr Können und Wissen für ihren Job qualifizieren. Auch die Bereitschaft zur stetigen Weiterentwicklung auf fachlicher, sowie persönlicher Ebene ist für mich ausschlaggebend. Es muss jedoch völlig egal sein, ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann handelt.


Wordrap mit Katharina Lengauer

Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
Mit allem was ich im Wald finden konnte.

Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
Landschaftsarchitektur

Mein Vorbild ist:
Jede Führungskraft, welche die Balance zwischen einem erfolgreichen Unternehmen und zufriedenen Mitarbeiter:innen herstellt.

Was ich gerne erfinden würde:
Die perfekte Beeteinfassung – zarte Optik und dennoch robotertauglich.

Eine Challenge unter Gartenbauer:innen 

Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
… gibt es eine bessere Mischung an Ansichten, Ideen oder Impulsen. Maßgebliche Faktoren für Weiterentwicklung.

Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
… geht dies mit der vorherigen Antwort einher. Ich denke auch, dass Machtverhältnisse teilweise von Frauen anders gehandhabt werden – dies ist aber natürlich auch immer eine Typfrage.

Was verbinden Sie mit Innovation:
Niemals stehen zu bleiben. Stetige Entwicklung, Überarbeitung und Transformation sind meiner Meinung nach ausschlaggebend für Erfolg.

Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
Um etwas zu bewegen und Menschen die Chance zu geben, ihre Ideen zu verwirklichen.

Meine Leseempfehlung lautet:
Die Kunst ein kreatives Leben zu führen – Frank Berzbach