Expertin des Monats
Juli 2023
DIin MMag.a Dr.in Lara Katharina Spendier

Es braucht vor allem weniger Stereotype, sodass Mädchen von Kleinkindalter an auch das Gefühl haben, dass Mathematik oder Technik etwas für sie ist. Alle Kinder sollten möglichst vorurteilsfrei die Möglichkeit haben, ihren Interessen nachzugehen. Darüber hinaus sollten digitale Kompetenzen Teil jedes Lehrplans sein. Ich bin der Meinung, dass der Großteil geschafft ist, wenn die Interessen nicht schon im Kinder- und Jugendalter aufgrund von Sozialisierung auseinandergehen. Der Weg dahin ist jedoch noch weit.

Interview

Interview mit Lara Spendier

Was steht auf Ihrer Visitenkarte?  

Lara Spendier | Advisory Lead Austria
Avanade Österreich GmbH
Schottenring 16
A-1010 Vienna

Was macht die Avanade Österreich GmbH genau? 

Unsere Vision bei Avanade lautet: "Advance the world through the power of people and Microsoft". Als Joint Venture von Accenture und Microsoft beraten wir unsere Kund:innen bei ihrer digitalen Transformation und sind eine der weltweit führenden Anbietenden von Technologielösungen auf Basis von Microsoft. Wir implementieren technologische Lösungen, die Innovationen ermöglichen, Arbeitsumgebungen verbessern, Sicherheitsstandards erhöhen und für mehr Flexibilität sorgen.

Sie leiten das Advisory Team Österreich. Was machen Sie da genau? 

Als Advisory Lead Österreich unterstütze ich Kund:innen bei ihrem Weg zur Transformation. Wir helfen den Kund:innen, ihren Handlungsbedarf zu identifizieren und zu priorisieren. Mein persönlicher Fokusbereich sind dabei die Themen Daten, Analytics und künstliche Intelligenz. In meinen Beratungsprojekten beantworten wir z.B. die Fragen, was es für ein Unternehmen braucht um datengetriebene Entscheidungen zu fällen oder künstliche Intelligenz einzusetzen. 

Neben der Arbeit in konkreten Beratungsprojekten bin ich auch dafür verantwortlich, den Advisory-Bereich in Österreich sowohl inhaltlich als auch personell weiterzuentwickeln und wachsen zu lassen. 

Insgesamt ist mein Job sehr abwechslungsreich und hat viele Facetten – von konkreten Kund:innenberatungsprojekten über die Entwicklung von neuen Angeboten bis hin zur Weiterentwicklung unseres großartigen Teams. Kein Tag ist wie der andere und es macht unheimlich Spaß, sich jeden Tag neuen Herausforderungen zu stellen. 

Wie hoch ist der Frauenanteil bei der Avanade Österreich GmbH? 

Der Frauenanteil liegt momentan bei 36%. 

Was unternimmt die Avanade Österreich GmbH zur Förderung von Chancengleichheit in der Organisation?
  • Inclusion & Diversity (I&D) Fokus im Recruitment Marketing
    In unseren Recruitment Marketing Aktivitäten haben wir einen starken I&D Fokus, d.h. wir kommunizieren unsere Ziele und Aktivitäten transparent über alle Kanäle hinweg und geben Einblick wie I&D bei uns gelebt wird. Ein Beispiel ist z.B. eine dreiteilige Blogserie in der Frauen in Führungspositionen Einblick geben, wie #breakthebias bei Avanade gelebt wird: Teil dessen sind auch unsere Academies mit Fokus auf Frauen mit Interesse an IT.
  • Messen & Kooperationen 
    Messen und Kooperationen mit I&D Fokus haben wir auch in unseren Aktivitäten dabei, um die Möglichkeiten (u.a. für Frauen in der IT) noch besser aufzuzeigen z.B. #Thenewitgirls, Myability, Sticks&Stones, 
  • Avanade Netzwerke 
    Das FAN (Female Ambassador Network) z.B. ist ursprünglich aus einer Recruiting Initiative entstanden und hat mittlerweile zahlreiche Mitglieder, die sich leidenschaftlich in verschiedenen Dimensionen engagieren. Das WEN (Women’s Employee Network) ist mehr auf globaler Ebene tätig – aber auch hier gibt es die Möglichkeit sich zu engagieren, bzw. werden Aktivitäten geplant und ausgeführt.
  • Flexible Arbeitsmodelle 
    Die flexible Work Week z.B. oder die Möglichkeit viele Rollen auch in Teilzeit wahrzunehmen, hilft dabei, das Arbeiten und Privatleben gut miteinander zu verbinden – für Mütter und Väter. Auch die Möglichkeit zur Rückkehr in Teilzeit zählt dazu und gibt die Option nach dem Mutterschutz mit wenigen Stunden wieder einzusteigen und den Connect zum Business nicht zu verlieren.
  • Mentoring & Coaching & Co
    Spezielle Coaching & Mentoring sowie Leadership Programme werden speziell für Frauen angeboten. Dabei stehen fachliche, aber auch die persönliche Weiterentwicklung im Fokus.
Sie haben Informatik an der Technischen Universität Wien studiert. Wie kam es dazu?

Nach dem Abschluss einer Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) für EDV & Organisation war das Informatik-Studium an der Technischen Universität Wien eine naheliegende Wahl. Der Besuch der HTL für EDV & Organisation war für mich jedoch nicht so naheliegend – hier war mein Papa die treibende Kraft, der mir diese Schulform schmackhaft gemacht und mich auch dazu motiviert hat, es auszuprobieren. 

Was braucht es Ihrer Meinung nach noch, damit mehr Mädchen und Frauen in Naturwissenschaft und Technik Fuß fassen?

Es braucht vor allem weniger Stereotype, sodass Mädchen von Kleinkindalter an auch das Gefühl haben, dass Mathematik oder Technik etwas für sie ist. Alle Kinder sollten möglichst vorurteilsfrei die Möglichkeit haben, ihren Interessen nachzugehen. Darüber hinaus sollten digitale Kompetenzen Teil jedes Lehrplans sein. Ich bin der Meinung, dass der Großteil geschafft ist, wenn die Interessen nicht schon im Kinder- und Jugendalter aufgrund von Sozialisierung auseinandergehen. Der Weg dahin ist jedoch noch weit. 

Wordrap mit Lara Spendier

Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:

Bücher lesen

Dieses Studium würde ich jetzt wählen:

Auf jeden Fall wieder Informatik. 

Mein Vorbild ist:

Ich habe gar kein richtiges Vorbild. Ich denke, jede:r ist ein Vorbild.

Was ich gerne erfinden würde:

Beamen – ist nicht nur effizient, sondern auch eine nachhaltige Mobilitätslösung.

Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt … 

… dann würden wir technologische Lösungen und Konzepte entwickeln, die für Frauen* UND Männer* relevant und nutzbar sind. Wenn wir dann noch andere Aspekte der Diversität in Teams berücksichtigen, dann sind wir bei inklusiven Lösungen für alle angelangt. 

Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …

… dann wären wir dort, wo wir hin wollen – bei einem Abbild der Wirklichkeit, in der Frauen* 50% der Gesellschaft ausmachen. Dadurch würden sich auch strukturelle Ungerechtigkeiten basierend auf dem Geschlecht auflösen, z.B. wenn es um Care-Arbeit oder Vereinbarkeitsfragen geht. 

Was verbinden Sie mit Innovation: 

Die Fähigkeit, Dinge ganz neu zu denken, sich dabei keine Grenzen zu setzen und den Mut zu haben, diese neuen Wege zu beschreiten.

Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:

Ohne Forschungsförderung wäre die unabhängige Forschung in Österreich nicht möglich. Eine unabhängige Forschung ist gleichzeitig ein zentraler Bestandteil, um Österreich als Wissenschaftsstandort und in weiterer Folge als Innovations- und Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. 

Meine Leseempfehlung lautet:

„Invisible Women“ von Caroline Criado-Perez

Lara Katharina Spendier
DIin MMag.a Dr.in Lara Katharina Spendier

Advisory Lead Österreich

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Letzte Aktualisierung: 04.07.2023