Expertin
Univ. -Prof.in Mag.a Dr.in Barbara Kofler

Expertin des Monats
März 2010

Univ. Doz.in Mag.a Dr.in Barbara Kofler ist FEMtech Expertin des Monats März.

Die 1962 geborene Innsbruckerin studierte Chemie und schloss 1991 am Institut für Biochemie in Innsbruck ihr Doktoratsstudium ab. 2002 folgte die Habilitation. Seit 1995 leitet die Biochemikerin die diagnostischen und wissenschaftlichen Labors der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Salzburg. Im Oktober 2009 übernahm Barbara Kofler die Leitung des Laura Bassi Centre of Expertise THERAPEP und im Februar 2010 die Leitung des Forschungsprogramms für Rezeptorbiochemie und Tumorstoffwechsel an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität.Ihre aktuellen Forschungsgebiete liegen einerseits darin, die Wirkungsweise von kleinen regulatorischen Eiweismolekülen in akuten und chronischen Erkrankungen zu bestimmen und entsprechende Therapien zu entwickeln, andererseits beschäftigt sie sich mit Fragen des Tumorstoffwechsels.

 

Die Mutter eines kleinen Sohnes beklagt neben dem häufigen Fehlen von guten Betreuungseinrichtungen für Kinder auch die fehlende Akzeptanz von Vollzeit-arbeitenden Frauen in unserer Gesellschaft: "Wir brauchen nicht nur mehr Krabbelstuben, sondern auch mehr Männer, die mithelfen."

Zum Interview

Expertise

  • Medizinische Chemie, Medizinische Physik, Physiologie: Tumorstoffwechsel – „Veränderungen des mitochondrialen Energiestoffwechsels bzw. der mitochondrialen DNA in verschiedenen Tumorerkrankungen“ Für die Atmung sind die Kraftwerke der Zelle, die sogenannten Mitochondrien verantwortlich. Vor über 80 Jahren hat der Nobelpreisträger für Medizin Otto Warburg postuliert, dass einer der primären Gründe für das Entstehen von Tumoren darin besteht, dass Tumorzellen einen Schaden in ihrer Energiegewinnung durch Atmung erleiden. Dies scheint in den Krebszellen zu einem Vorteil beim Wachstum zu führen. Die genauen Mechanismen, warum der Verlust der Atmung zu einer Entartung von Zellen führt, sollen nun in Folge aufgeklärt werden. In unseren Projekten planen wir den Defekt in der Energieproduktion durch Sauerstoffatmung in den Krebszellen aufzuheben und zu bestimmen ob dadurch das Wachstum dieser Zellen verlangsamt ist, bzw. diese Zellen vermehrt dem natürlichen vorprogrammierten Zelltod (Apoptose) ausgesetzt sind. Die Ergebnisse sollten neue Ansätze für Diagnose und Therapie von bestimmten Krebstypen aufzeigen.
  • Pharmazie, Pharmakologie, Toxikologie: Neuroendokrinologie - Laura Bassi Centre of Expertise THERAPEP Studien zur physiologischen und pathosphysiologischen Funktion von kleinen Eiweißmolekülen den sogenannten “Peptiden” haben zur Entwicklung von zwei Hauptklassen von therapeutischen Substanzen geführt: Kleine Moleküle, die in der Lage sind, die Funktion von Peptidrezeptoren zu blockieren und synthetische Peptide, welche Funktion von körpereigenen Molekülen nachahmen. Studien sowohl von Partnern von THERAPEP als auch von anderen Forschungseinrichtungen zeigen, dass die Funktionen von Neuropeptiden wesendlich vielfältiger sind, als ursprünglich angenommen. Ein Bereich mit großem pharmakologischem Potential stellt die periphere Funktion der Galaninpeptide dar. Das Galaninpeptidsystem besteht aus vier Mitgliedern: Galanin; GMAP, GALP und Alarin, einem Peptid, welches kürzlich im Labor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Salzburg entdeckt wurde. Die Wirkung von Galanin wird über drei Rezeptoren vermittelt, die alle zu den G-Protein gekoppelte Rezeptoren gehören. Die Identität von spezifischen GALP und Alarin Rezeptoren ist derzeit nicht bekannt. Partner von THERAPEP haben experimentelle Hinweise, dass Galaninpeptide auch an der Regulation des Immunsystems beteiligt sind. Wir postulieren, dass Peptide des Galaninsystems entscheidende Regulatoren von angeborener Immunität und Entzündungsreaktionen in peripheren Organen sind. Das Ziel von THERAPEP ist, die Wirkungsweise der Galaninpeptide in Entzündungsreaktionen zu bestimmen um somit das therapeutische Potential von auf Galaninpeptiden basierenden Substanzen in verschiedensten Entzündungen und mikrobieller Abwehr zu bestimmen. Um diese Ziele zu erreichen, verwenden wir einen interdisziplinären Ansatz bei dem Zellbiologie, Pharmakologie, Hochdurchsatzmethoden, in vivo Tiermodellsysteme, Bioinformatik und klinische Forschung zum Einsatz kommen.
  • Forschungs- und Technologiepolitik: Mitglied des FEBS Fellowship Komitees 2005-2008 Fachreferentin des Forschungsfonds der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität seit 2005-2015 Stellvertretende Referentin des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung seit 2014

Verfügbar für

    Jury
    Projektleitung
    Projektmitarbeit

Beruflich

Oberes Management

Tätigkeitsbereiche:
  • Universität

Ausbildung

Universität (1992)
Chemie

Zusatzausbildung(en)
Biochemie

Sprachen

  • Deutsch
  • Englisch
Mehr Details
  • Deutsch

    Schriftlich: Muttersprache / wie Muttersprache
    Konversation: Muttersprache / wie Muttersprache

  • Englisch

    Schriftlich: Muttersprache / wie Muttersprache
    Konversation: Muttersprache / wie Muttersprache

Referenzen

Auszeichnungen / Preise

Award for Excellence in Research at the third St. Vincents Hospital Research Symposium (1993)

Erwin Schrödinger Stipendium für wissenschaftliche Arbeiten am Garvan Institute of Medical Research, Neurobiology Division, Sydney Australia (1994)

Postdoctoral Fellow Award Summer Neuropeptide Conference Mathas Vineyard (1994)

Goldener Wissenschaftspreis 2007 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität

Goldener Wissenschaftspreis 2008 der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität

“Manfred Zimmerman Award 2011“ des European Neuropeptide Club

 „Internationaler Preis für Wissenschaft und Forschung der Stadt Salzburg“ (2011)

Clemens von Pirquet-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (2016)

Publikationen

Ausgewählte Publikationen

Vidali, S;Aminzadeh-Gohari, S; Feichtinger, RG; Vatrinet, R;Koller, A; Locker, F;Rutherford,T; O’Donnell,M; Stöger-Kleiber, A;Lambert, B;Felder,TK; Sperl, W; Kofler B; (2017) The ketogenic diet is not feasible as a therapy in a CD-1 nu/nu mouse model of renal cell carcinoma with features of Stauffer’s syndrome. Oncotarget (in press)

Feichtinger, RG;Neureiter, D; Skaria, T;Wessler, S; Cover, TL; Mayr, JA; Zimmermann, FA; Posselt, G;Sperl, W; Kofler B; (2017) Oxidative phosphorylation system in gastric carcinomas and gastritis. Oxidative Medicine and Cellular Longevity (in press)

Feichtinger, RG; Weis, S; Mayr, JA; Zimmermann, FA; Bogner, B; Sperl, W; Kofler, B; (2016): Alterations of oxidative phosphorylation in meningiomas and peripheral nerve sheath tumors. Neuro Oncol. 2016; 18(2): 184-194.

Koller, A; Bianchini, R; Schlager, S; Münz, C; Kofler, B; Wiesmayr, S; (2016) The neuropeptide galanin modulates natural killer cell function. Neuropeptides. S0143-4179(16)30123-8.

Morscher, RJ; Aminzadeh-Gohari, S; Hauser-Kronberger, C; Feichtinger, RG; Sperl, W; Kofler, B; (2016): Combination of metronomic cyclophosphamide and dietary intervention inhibits neuroblastoma growth in a CD1-nu mouse model. Oncotarget. 2016; 7(13):17060-17073.

Zimmermann, FA; Neureiter, D; Feichtinger, RG; Trost, A; Sperl, W; Kofler, B; Mayr, JA; (2016): Deficiency of respiratory chain complex I in Hashimoto thyroiditis. Mitochondrion. 2016; 26: 1-6.

Lang, R; Gundlach, AL; Holmes, FE; Hobson, SA; Wynick, D; Hökfelt, T; Kofler, B; (2015): Physiology, signaling, and pharmacology of galanin peptides and receptors: three decades of emerging diversity. Pharmacol Rev. 2015; 67(1): 118-175.

Locker, F; Lang, AA; Koller, A; Lang, R; Bianchini, R; Kofler, B; (2015): Galanin modulates human and murine neutrophil activation in vitro. Acta Physiol (Oxf). 2015; 213(3):595-602.

Morscher, RJ; Aminzadeh-Gohari, S; Feichtinger, RG; Mayr, JA; Lang, R; Neureiter, D; Sperl, W; Kofler, B; (2015): Inhibition of Neuroblastoma Tumor Growth by Ketogenic Diet and/or Calorie Restriction in a CD1-Nu Mouse Model. PLoS One. 2015; 10(6):e0129802.

Vidali, S; Aminzadeh, S; Lambert, B; Rutherford, T; Sperl, W; Kofler, B; Feichtinger, RG; (2015):Mitochondria: The ketogenic diet--A metabolism-based therapy. Int J Biochem Cell Biol. 2015; 63:55-59.

Brunner, SM; Farzi, A; Locker, F; Holub, BS; Drexel, M; Reichmann, F; Lang, AA; Mayr, JA; Vilches, JJ; Navarro, X; Lang, R; Sperk, G; Holzer, P; Kofler, B; (2014): GAL3 receptor KO mice exhibit an anxiety-like phenotype. Proc Natl Acad Sci U S A. 2014; 111(19):7138-7143

Mueller, EE; Brunner, SM; Mayr, JA; Stanger, O; Sperl, W; Kofler, B; (2012): Functional differences between mitochondrial haplogroup T and haplogroup H in HEK293 cybrid cells. PLOS ONE. 2012; 7(12): e52367

Mayr, JA; Meierhofer, D; Zimmermann, F; Feichtinger, R; Kögler, C; Ratschek, M; Schmeller, N; Sperl, W; Kofler, B; (2008): Loss of complex I due to mitochondrial DNA mutations in renal oncocytoma. Clin Cancer Res. 2008; 14(8):2270-2275

Santic, R; Schmidhuber, SM; Lang, R; Rauch, I; Voglas, E; Eberhard, N; Bauer, JW; Brain, SD; Kofler, B (2007): Alarin is a vasoactive peptide PROC NATL ACAD SCI USA. 2007; 104(24): 10217-10222.

Barbara Kofler

Lebenslauf (pdf, 107,24 KB)

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Letzte Aktualisierung: 24.07.2017