Expertin des Monats
Sept. 2019
DIin Gudrun Maierbrugger

Ich bin Teil einer Generation, die bestimmte Frauenfördermaßnahmen bereits greifen sieht – z.B. die FEMtech Initiative, das Karenzmanagement in der via donau, den Töchtertag, die FIT – Frauen in die Technik – Initiative etc. Ich bin den vielen Vorkämpferinnen und Vorkämpfern sehr dankbar, dass wir zum Teil bereits aufbrechende Strukturen miterleben dürfen. Das heißt natürlich nicht, dass nicht noch viele Schritte zu gehen sind.

Gerade in der Binnenschifffahrt - auch mit Blick auf einige unserer Partnerländer – sind Frauen unterrepräsentiert bzw. trifft man oft „traditionelle Rollenbilder“ an. Ich bin zuversichtlich, dass sich auch das verändern wird und wir das Potential von Diversität noch mehr ausschöpfen werden können. Dazu muss dieses Thema jedoch weiterhin auf unser
aller Agenda bleiben und wir müssen uns auch in Zukunft dafür einsetzen.

Interview

WORDRAP MIT GUDRUN MAIERBRUGGER:

Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe: 
Ponys, Autos, Puppen, Gatsch..., die ganze Bandbreite. Nur Barbies waren mir nicht erlaubt.

Mein Lieblingsfach in der Schule war: 
Deutsch, Englisch, Französisch, in der Oberstufe zusätzlich Mathematik

Dieses Studium würde ich jetzt wählen:  
Die interdisziplinäre Raumplanung war keine schlechte Wahl, da ich gerne neue Bereiche kennenlerne. Ansonsten wären zum Beispiel der Master Alpine Naturgefahren interessant oder Agrarwissenschaften inclusive Bergbauernhof. Oder Physiotherapie.

Meine Vorbilder sind: 
Ich habe keine wirklichen Vorbilder. Jede Biografie birgt ihre eigenen Herausforderungen.

Was ich gerne erfinden würde:
Den richtigen Prozess, die richtigen Worte, um Gier und Angst aus der Welt zu schaffen. Dann ließen sich viele Schwierigkeiten leichter und gemeinsam lösen.

Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
…wird zwar nicht plötzlich die Weltformel vom Himmel fallen, doch gehe ich davon aus, dass die Diversität der Perspektiven und der Lösungsansätze uns alle massiv weiterbringt.

Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
…kann unsere Gesellschaft stolz auf sich sein.

Was verbinden Sie mit Innovation:                
Mut, Einsatz, Freude am Hinterfragen. Und Hartnäckigkeit.

Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig: 
Ohne Forschung keine Zukunft. As simple as that.

Meine Leseempfehlung lautet:  
„Wir töten Stella“ von Marlen Haushofer. Wie sich in nüchterner Sprache die drohende Katastrophe abzeichnet, jedoch alle ProtagonistInnen weiter in ihrer eigenen Welt werken, wohlwissend, was sie anrichten, ist bewegend. Ein fesselndes Porträt von Machtverhältnissen, Rollenverständnis und Egoismus in einem Familiensystem.

Gudrun Maierbrugger

Lebenslauf (pdf, 201,05 KB)

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Letzte Aktualisierung: 04.03.2023