Expertin des Monats
Mai 2020
Arch.in Bmst.in DIin Ursula Schrott

Es gibt national und international auch im 21. Jahrhundert kaum Frauen in der Technik, die als Role Models agieren oder überhaupt medial in Erscheinung treten. Es ist mir ein besonderes Anliegen, junge Frauen dazu zu motivieren, sich für Berufe in Naturwissenschaft und Technik zu interessieren und derartige Berufe zu ergreifen. Und hier geht es nicht nur um die Tatsache, dass man in den technischen Sparten wesentlich mehr bezahlt bekommt, sondern auch um den Wettbewerb der besten Köpfe. Wer weiß schon, zu wie vielen nützlichen Erfindungen es nie gekommen ist, welche Unternehmen nie gegründet wurden, weil Frauen zu wenig gefördert wurden und werden?

Interview

Wordrap mit Ursula W. Schrott

Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe:
Lego, Matador, Puppen. Außerdem habe ich es schon im Kindergartenalter geliebt, in den Architekturbüchern und –zeitschriften meiner Eltern stundenlang zu schmökern. Tatsächlich habe ich mit 5 Jahren schon einen Entwurf für ein Einfamilienhaus mit Weinkeller gezeichnet. Nachdem ich in der Volksschule lesen gelernt hatte, fand ich Schundromane jedoch wesentlich unterhaltsamer.

Dieses Studium würde ich jetzt wählen:
Business Innovation oder Unternehmensführung an der Universität St. Gallen.

Mein Vorbild ist:
Während des Studiums hatte ich Vorbilder wie Eileen Gray oder Anna-Lülja Praun. Zaha Hadid ist leider viel zu früh gestorben. Eigentlich habe ich mittlerweile keine wirklichen Vorbilder mehr, ich treffe jedoch immer wieder Menschen persönlich, in denen ich einzelne Eigenschaften erblicke, die ich vorbildhaft finde, zB wenn sich jemand sprachlich gut ausdrücken kann oder besonders innovativ ist, Arbeitsplätze schafft etc. Am meisten inspirieren mich erfolgreiche UnternehmerInnenpersönlichkeiten.

Was ich gerne erfinden würde:
Ein funktionierendes Perpetuum Mobile. Alternativ eine funktionierende Anti-Falten-Creme.

Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt …
... mache ich eine Flasche Champagner auf. Rosé Champagner. Ob ich einen 50%igen Frauenanteil in der Technik noch erleben werde, bezweifle ich. Vielleicht zukünftige Generationen.

Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt …
... wird diese Welt eine bessere sein. Ich bin mir sicher, die Finanzkrise 2009 und die Virus-Pandemie 2020 wären leichter zu vermeiden bzw. zu steuern gewesen, würden viel mehr Frauen in Führungspositionen sitzen. Frauen denken im allgemeinen nachhaltiger und langfristiger, haben aber oft eine geringere Risikobereitschaft. Gemischte Führungsteams haben daher große Vorteile.

Was verbinden Sie mit Innovation:
In erster Linie Spaß an der Erfindung und in zweiter Linie ein dadurch ausgelöstes Wirtschaftswachstum.

Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig:
Forschung befördert in weiterer Folge Gesellschaft und Wirtschaft, kann aber vordergründig meist nicht wirtschaftlich genug durchgeführt werden. Deshalb ist es wichtig, diese zu fördern.

Meine Leseempfehlung lautet:
Biographien von erfolgreichen UnternehmerInnen, SportlerInnen und PolitikerInnen.